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DOI: 10.1055/a-2592-7025
Sektion E2
Funktionsdiagnostik und Pathophysiologie
Die Sektion E2 versteht sich als interdisziplinäre Plattform für die Weiterentwicklung und Integration der Funktionsdiagnostik sowie des pathophysiologischen Verständnisses pneumologischer Krankheitsbilder in Forschung, Klinik und Lehre. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt darauf, mittels experimenteller und translationaler Methodik in Mensch und Tier Mechanismen hinter Erkrankungen und in klinischen, diagnostischen wie therapeutischen, Entscheidungsprozessen besser zu verstehen und zu beleuchten. Auch im vergangenen Jahr war die Sektion wieder aktiv an vielfältigen wissenschaftlichen, strukturellen und programmatischen Prozessen innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin beteiligt.
Ein besonderer Schwerpunkt lag im laufenden Jahr auf der konzeptionellen Weiterentwicklung der Atemmuskelphysiologie, sowohl unter experimentellen als auch klinisch-anwendungsorientierten Gesichtspunkten. Die Zusammenhänge zwischen Dyspnoe und der Funktion der Atemmuskulatur wurden in mehreren Formaten auf dem DGP-Kongress thematisiert und sollen auch künftig einen zentralen inhaltlichen Baustein bilden.
In diesem Zusammenhang ist die Planung und Arbeit an der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Atemmuskelfunktion ein Meilenstein, der die Relevanz dieses Themas unterstreicht. Die erfolgreiche Implementierung des Frühseminars zum Zwerchfellultraschall am DGP-Kongress verdeutlicht die Relevanz atemmuskelphysiologischer Inhalte auch in der Aus- und Weiterbildung.
Ein Highlight des diesjährigen Kongresses in dieser Hinsicht war das Symposium „The diaphragm: Current and future treatment options“, welches sich der Thematik mit den international renommierten Expert*innen Prof. Polkey, Prof. Goligher und Prof. Oppersma aus London, Toronto und den Niederlanden nährte.
Ein weiteres zentrales Anliegen war die Verknüpfung pathophysiologischer Erkenntnisse mit klinisch-diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen, wie etwa bei der Sauerstofflangzeittherapie. Hierzu fand ebenfalls wieder ein Frühseminar statt, das sich explizit der praktischen Umsetzung der Sauerstofftherapie widmete.
Im Bereich der Lungenfunktionsdiagnostik konnte die Sektion durch die Veröffentlichung der Expertenempfehlungen zur Lungenfunktion wichtige Impulse setzen. Diese Empfehlungen, aber auch das weiterhin stark nachgefragte PG-Kursangebot „Lungenfunktion endlich verstanden“, unterstreichen die Bedeutung einer praxisnahen und qualitativ hochwertigen Fortbildung. Zudem zeigt die Veröffentlichung und Vorstellung des neuen Standardwerks zur Lungenfunktionsdiagnostik „Kompendium Lungenfunktionsdiagnostik“ von Hans-Jürgen Smith und Prof. Carl-Peter Criée auf dem Kongress in Leipzig die Komplexität und Relevanz der lungenfunktionellen Diagnostik innerhalb der pneumologischen Versorgung.
Weiterhin beleuchtete die Sektion das Thema Long-/Post-COVID mit einem eigenen Symposium, welches auch in diesem Jahr gut besucht war und damit weiterhin die Relevanz der Thematik auch nach Abklingen der Pandemie unterstreicht.
Im Rahmen der Sektionsreform wurde der Themenbereich „Aerosolmedizin“ thematisch und organisatorisch in die Sektion D3 (Arbeits-, Umwelt- und Aerosolmedizin) überführt. Die Sektion E2 unterstützte diesen Prozess aktiv und begleitete u.a. die konzeptionelle Neuausrichtung des PG-Kurses „Inhalative Medizin inspiriert!“.
Die Sektion war zudem an mehreren wichtigen Publikationen und Initiativen beteiligt:
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Positionspapier „Pneumologie im Klimawandel“ (Taskforce Klimawandel & Gesundheit; C. Grah, S. Walterspacher et al.)
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S3-Leitlinie „Nichtinvasive Beatmung bei chronischer respiratorischer Insuffizienz“ (Stanzel, Walterspacher et al.)
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Beteiligung an der S2k-Leitlinie zur klimabewussten Verordnung von Inhalativa
Für den DGP-Kongress 2026 in München (Kongresspräsidenten: Prof. Robert Bals, Dr. Rainald Fischer) wurden bereits mehrere innovative Symposiums-Ideen angestoßen, wobei der Fokus der Sektion E2 auf der kollegialen Zusammenarbeit mit anderen Sektionen im Sinne der neu geschaffenen Assembly-Strukturen liegen wird. Dazu zählen u.a.:
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die Fortführung des Symposiums zu Long-COVID,
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die Fortführung des „Mensch-Tier-Symposiums“,
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„The respiratory muscles and its connection to dyspnea, hypercapnia and COPD” (ggf. mit internationalem Speaker),
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„Pathophysiologie der Dyspnoe“,
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Joint-Symposium mit der Taskforce Klimawandel: „Der Einfluss des Klimawandels auf die Pneumologie – und vice versa“,
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Joint-Symposium mit den Sektionen „Intensiv- und Beatmungsmedizin“: „Pathophysiologie der invasiven/nicht-invasiven Beatmung“.
Im Zuge der Neuwahlen wurde Dr. med. Maximilian Wollsching-Strobel turnusgemäß zum neuen Sektionssprecher gewählt. Neuer stellvertretender Sprecher ist Dr. med. Maximilian Zimmermann. Die Sektion bedankt sich ausdrücklich bei PD Dr. Dr. Jens Spiesshoefer für sein herausragendes Engagement in der bisherigen Amtszeit.
Zukunftsweisend wird sich die Sektion auch weiterhin auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses konzentrieren. Geplant ist u.a. der gezielte Auf- und Ausbau pneumologischer Funktionslabore mit physiologischem Fokus, um durch enge Verbindung von Grundlagenforschung, Translation und klinischer Anwendung neue Impulse für Lehre, Forschung und Patientenversorgung zu generieren.
Mit einer lebendigen Kultur des Denkens in pathophysiologischen Zusammenhängen möchte die Sektion „Funktionsdiagnostik und Pathophysiologie“ weiterhin zur wissenschaftlichen Fundierung pneumologischer Therapieentscheidungen beitragen und so maßgeblich die Zukunft unseres Faches mitgestalten.
Dr. Maximilian Wollsching-Strobel, Köln (Sprecher Sektion E2: Pathophysiologie und
Funktionsdiagnostik)
Dr. Maximilian Zimmermann, Köln (stellvertretender Sprecher Sektion E2: Pathophysiologie
und Funktionsdiagnostik)
PD Dr. Dr. Jens Spiesshoefer, Aachen (Past-Sprecher Sektion X: Sektion E2: Pathophysiologie
und Funktionsdiagnostik)
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. August 2025
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