Zusammenfassung
Einleitung
In den letzten Jahren hat die Sitzzeit in verschiedenen Berufsgruppen,
insbesondere bei Büroangestellten, zugenommen. Langes Sitzen führt häufig zu
muskuloskelettalen Schmerzen, hauptsächlich im Nacken-, Schulter- und
Rückenbereich. Frühere Übersichtsarbeiten haben gezeigt, dass
arbeitsplatzbasierte Maßnahmen mit verschiedenen Arten von körperlicher
Aktivität die Schmerzwahrnehmung verbessern. Bislang wurde jedoch nicht
ausführlich untersucht, inwieweit Intensität, Umfang und Trainingsart den
Erfolg solcher Maßnahmen beeinflussen. Das Hauptziel dieser systematischen
Übersichtsarbeit besteht darin, zu bewerten, wie bewegungsorientierte
Trainingsinterventionen gestaltet werden müssen, um effektiv
muskuloskelettale Schmerzen zu reduzieren.
Methode
Es wurde eine systematische Literaturrecherche in PubMed, SPORTDiscus und
SURF mit anschließender narrativer Analyse durchgeführt. Es wurden nur
randomisiert kontrollierte Studien berücksichtigt, die Büroangestellte mit
akuten oder chronischen muskuloskelettalen Schmerzen und
arbeitsplatzbasierte Trainingsinterventionen einschlossen.
Ergebnisse
Dreizehn relevante Studien wurden identifiziert, von denen sich 6 auf Nacken-
und Schulterschmerzen, 3 auf Rückenschmerzen und 4 auf multifokale Schmerzen
konzentrieren. Zehn dieser Studien berichten über signifikante, positive
Auswirkungen von arbeitsplatzbasierten Trainingsinterventionen. In Bezug auf
die Interventionsgestaltung im Hinblick auf Intensität, Umfang und
Trainingstyp ist eine starke Heterogenität festzustellen.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend zeigen die vorliegenden Ergebnisse, dass verschiedene
Interventionskonzepte muskuloskelettale Schmerzen reduzieren können. In
Bezug auf die Interventionsgestaltung sind moderate bis hohe Intensitäten
innerhalb eines spezifischen Kraft- oder Mobilitätstrainings geeignet. Ein
zeitlicher Trainingsumfang von bereits wenigen Minuten, 3–5 je Woche, über
einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen führt bereits zur
Schmerzreduktion.
Abstract
Introduction
In recent years, sitting time has increased in various occupational groups,
especially among office workers. Prolonged sitting often leads to
musculoskeletal pain, mainly in the neck, shoulders and back. Previous
reviews have shown that workplace-based interventions with different types
of physical activity improve pain perception. However, the extent to which
intensity, volume and type of training influence the success of such
interventions has not been extensively investigated. The main aim of this
systematic review is to assess how exercise-based training interventions
need to be designed to effectively reduce musculoskeletal pain.
Methods
A systematic literature search was conducted in PubMed, SPORTDiscus and SURF
followed by narrative analysis. Only randomised controlled trials that
included office workers with acute or chronic musculoskeletal pain and
workplace-based exercise interventions were considered.
Results
Thirteen relevant studies were identified, of which 6 focused on neck and
shoulder pain, 3 on back pain and 4 on multifocal pain. Ten of these studies
reported significant, positive effects of workplace-based exercise
interventions. There was considerable heterogeneity in the design of the
interventions in terms of intensity, scope and type of training.
Conclusion
In summary, the present results show that different intervention concepts can
reduce musculoskeletal pain. In terms of intervention design, moderate to
high intensities within a specific strength or mobility training programme
are suitable. A training period of just a few minutes, 3–5 per week, over a
period of at least 2 weeks already leads to a reduction in pain.
Schlüsselwörter Büroangestellte - arbeitsplatzbasierte Trainingsinterventionen - muskuloskelettale
Schmerzen - Schmerzreduktion
Keywords office workers - workplace-based training interventions - musculoskeletal pain - pain
reduction