Aktuelle Urol 2025; 56(06): 505
DOI: 10.1055/a-2627-7735
Editorial

Von Steinen und DNA-Schäden – aktuelle Perspektiven in der Urologie

Autoren

  • Angelika Borkowetz

    1   Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Rostock, Rostock
  • Axel S. Merseburger

    2   Urologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Germany

Die vorliegende Ausgabe der Aktuellen Urologie vereint zwei auf den ersten Blick unterschiedliche, aber gleichermaßen klinisch relevante Themenbereiche: Urolithiasis und PARP-Inhibition beim metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC). Beide Felder spiegeln die Dynamik wider, mit der sich urologische Diagnostik und Therapie sowohl in der Onkologie als auch in Technik bei nicht-onkologischen Erkrankungen kontinuierlich weiterentwickeln.

Im Bereich der Steintherapie liefert die Arbeit von Coşkun et al. wertvolle Erkenntnisse zur prädiktiven Aussagekraft des Quadruple-D- und Triple-D-Scores für den Steinfreiheitsstatus nach extrakorporaler Stoßwellenlithotripsie (ESWL). Der Vergleich mit einer breiten Patientenpopulation verdeutlicht, wie strukturierte Scoring-Systeme helfen können, Therapieentscheidungen gezielter zu treffen und Behandlungsergebnisse zu verbessern.

Ozimek et al. vergleichen in einer monozentrischen Studie den Einsatz von Single-use- versus Reusable-Ureteroskopen bei komplexen Nierensteinfällen. Neben Effektivität und klinischen Endpunkten werden auch ökonomische und ergonomische Aspekte beleuchtet – ein hochaktuelles Thema für den urologischen Alltag.

Ein weiterer Beitrag von Gelmis et al. analysiert den Unterschied zwischen supiner und proner mini-PCNL bei adipösen Patient*innen. Diese retrospektive Untersuchung gibt praxisnahe Hinweise zur Wahl des optimalen Zugangs und zeigt, dass differenzierte Strategien auch bei herausfordernden anatomischen Bedingungen zu guten Ergebnissen führen können.

Ergänzend zu diesem urologischen „Steinschwerpunkt“ bietet die Arbeit von Retz et al. einen kompakten Überblick über das Therapiemanagement des mCRPC bei Kombinationen mit PARP-Inhibitoren. Sie fasst den aktuellen Stand der klinischen Praxis zusammen und beleuchtet die zunehmende Bedeutung dieser zielgerichteten Therapieansätze im Kontext moderner onkologischer Behandlungsstrategien.

Mit dieser thematischen Kombination bietet die Ausgabe aktuelle klinische und wissenschaftliche Perspektiven, die sowohl das operative als auch das onkologische Spektrum der Urologie abbilden – von Steinen bis zu DNA-Schäden.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

Mit kollegialen Grüßen
Ihr/Eure Angelika Borkowetz und Axel Merseburger



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. November 2025

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