Reisemedizin up2date 2025; 02(03): 177
DOI: 10.1055/a-2630-1617
Editorial

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,
Tomas Jelinek
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ich freue mich, Ihnen die neue Ausgabe der Zeitschrift Reisemedizin up2date vorstellen zu können.

Mit der Ausbreitung des Chikungunya-Ausbruches im Indischen Ozean zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die Berücksichtigung wirklich aktueller Informationen in der Reisemedizin ist. Was zu Jahresbeginn als lokalisierter Ausbruch auf Réunion begann, entwickelte sich dort zu einem massiven, die ganze Insel bestimmenden Geschehen, breitete sich nach Mayotte, Mauritius und Sri Lanka aus und erfasste nach Madagaskar auch die Küste Ostafrikas. Reisemedizinische Beratungen im Februar, die noch auf den Hinweis zur Impfung gegen Chikungunya auf Sri Lanka verzichtet hatten, waren für eine Reise im Juni bereits veraltet und eigentlich sogar ungültig. Man kann es nicht oft genug betonen: Die Kunst der reisemedizinischen Beratung besteht darin, Risiken und Vorsorgemaßnahmen abzuwägen und diese den Reisenden fachlich korrekt zur präsentieren. Und dabei muss immer auch ein bisschen in die Zukunft geschaut werden.

Zum Thema Chikungunya-Impfstoffe hat die Deutsche Fachgesellschaft für Reisemedizin (DFR) erfreulich schnell auf die Markteinführung der beiden Impfstoffe reagiert und bereits Ende Mai die erste deutsche Empfehlung veröffentlicht, die als Leitfaden für die Beratung dienen soll. Sie kommt dem Wunsch nach einer zügigen Formulierung von Experten-Empfehlungen entgegen, da in der Praxis möglichst schnell auf neue Entwicklungen reagiert werden muss. Hier bringt ein monatelanges Warten auf Stellungnahmen die Prävention nicht weiter.

In der aktuellen Ausgabe präsentieren wir Ihnen wie immer vier CME-Artikel zu praxisrelevanten Themen aus dem breiten Spektrum der Reisemedizin. Diesmal spielen vor allem Themen der Reiseberatung eine große Rolle. Während sich ein Beitrag systematisch mit den Grundlagen der reisemedizinischen Gesundheitsberatung in der Praxis auseinandersetzt, geht ein weiterer auf die Auswahl der Reiseapotheke ein. Beides sind grundlegende Themen, die nahezu immer relevant sind. Nur für eine Auswahl an Reisenden relevant, aber dann potenziell sehr intensiv ist das Thema der Reise in Ebola- und Marburgvirus-Epidemiegebiete. Der letzte Ausbruch in Uganda hat gezeigt, dass das Thema schnell auch für touristisch relevante Länder Ostafrikas Bedeutung haben kann. Das Heft wird abgerundet durch einen eher klinisch orientierten Artikel zu Diagnostik, Therapie und Prävention der Virushepatitiden A – E, die in unterschiedlichem Umfang auch immer ein Thema für Reisende darstellen können.

Wir sind zuversichtlich, dass Ihnen auch diese Ausgabe der Reisemedizin up2date wertvolle Informationen für Ihre Tätigkeit bietet und Sie bei Ihren reisemedizinischen Herausforderungen unterstützt.

Herzliche Grüße,

Ihr Prof. Dr. Tomas Jelinek



Publication History

Article published online:
07 August 2025

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