Aktuelle Dermatologie 2025; 51(07): 243-249
DOI: 10.1055/a-2634-7830
State of the Art

Melanom-Screening

Elisabeth V. Gössinger
,
Alina M. Müller
,
Alexander A. Navarini
,
Anne-Katharina Sonntag
Preview

Deutschland ist weltweit das einzige Land mit einem Hautkrebs-Screening für alle Personen ab 35 Jahren. Ob dieses tatsächlich die Hautkrebsmortalität der Allgemeinbevölkerung senkt, ist jedoch bisher nicht nachgewiesen, wie dieser Beitrag zeigt. Darüber hinaus stellt er neue bildgebende Verfahren und die Risikobewertung von Hautläsionen durch künstliche Intelligenz vor – Technologien, die zukünftig wohl eine große Rolle spielen werden.

Kernaussagen
  • Deutschland ist weltweit das einzige Land mit geregeltem Hautkrebs-Screening.

  • Flächendeckendes Screening führt zur vermehrten Detektion von Melanomen in frühen Stadien, senkt jedoch bisher nicht nachweislich die Sterblichkeit.

  • Männer und Gruppen mit niedrigem sozioökonomischem Status nehmen seltener an Screening-Untersuchungen teil – gezielte Aufklärung ist erforderlich.

  • Ein allgemeines Hautkrebs-Screening für asymptomatische Personen kann anhand der aktuellen Datenalge derzeit weder empfohlen noch ausgeschlossen werden – Risikopatienten sollten jedoch gescreent werden.

  • Zur Überprüfung der Wirksamkeit eines flächendeckenden Hautkrebs-Screenings in der Allgemeinbevölkerung sind zukünftig randomisierte kontrollierte Studien notwendig.

  • Kommerzielle Smartphone-Apps zur Beurteilung von melanozytären Hautveränderungen führen häufig zu überhöhten Risikoeinschätzungen.

  • KI-gestützte 3D-Ganzkörperfotografie und digitale Dermatoskopie haben in Kombination mit menschlicher Expertise das Potenzial zur Verbesserung des Screenings, besonders für Hochrisikopatienten.



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Article published online:
30 July 2025

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