Z Orthop Unfall
DOI: 10.1055/a-2641-9717
Original Article

Die offene Reposition von kindlichen suprakondylären Humerusfrakturen hat keinen negativen Einfluss auf langfristiges funktionelles Outcome und Lebensqualität im Vergleich zur geschlossenen Reposition

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
Cornelius Feige
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Deutschland (Ringgold ID: RIN64374)
2   Klinik für Unfallchirurgie, Klinikverbund Südwest Kliniken Sindelfingen, Sindelfingen, Deutschland
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Christoph Gonser
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Deutschland (Ringgold ID: RIN64374)
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Andreas Badke
3   Klinik für Querschnittgelähmte, Technische Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Deutschland (Ringgold ID: RIN64374)
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Tina Histing
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Deutschland (Ringgold ID: RIN64374)
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Daniel Körner
1   Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, BG Klinik Tübingen, Tübingen, Deutschland (Ringgold ID: RIN64374)
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Zusammenfassung

Ziel der Arbeit

Das Ziel der Arbeit war, die geschlossene und offene Reposition von dislozierten kindlichen suprakondylären Humerusfrakturen hinsichtlich des langfristigen Outcomes und der Lebensqualität zu vergleichen.

Material und Methoden

In der retrospektiven Studie wurden 30 Patienten/-innen (14 Jungen und 16 Mädchen mit einem medianen Alter von 7 Jahren [5–12 Jahre]) mit einer dislozierten suprakondylären Humerusfrakturen untersucht. In 8 Fällen (27%) war der rechte Ellenbogen und in 22 Fällen (73%) der linke Ellenbogen betroffen. Gemäß der Gartland-Wilkins-Klassifikation zeigten sich 3 × Typ-IIA- (10%), 8 × Typ-IIB- (27%), 18 × Typ-III- (60%) Frakturen (fehlende Daten n = 1 [3%]). Alle Patienten/-innen wurden mit einer gekreuzten K-Draht-Osteosynthese versorgt. In der 1. Gruppe (n = 12) wurden die Frakturen geschlossen reponiert. In der 2. Gruppe (n = 18) erfolgte eine offene Reposition. Als Outcome-Parameter wurden der Quick Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand Score (Quick-DASH) und der Pediatric Quality of Life Score (PedsQL) nach einem mittleren Follow-up von 53 Monaten erhoben. Die beiden Gruppen wurden hinsichtlich patienten- und therapiebezogener Faktoren und der Outcome-Parameter verglichen.

Ergebnisse

Der Anteil an rechten Ellenbogen war in Gruppe 1 signifikant höher als in Gruppe 2 (50% vs. 11%). In Gruppe 2 war der Anteil an stärker dislozierten Frakturen signifikant höher als in Gruppe 1 (Gartland-Wilkins Typ III: 98% vs. 17%) und die mediane OP-Zeit war signifikant länger (93 min vs. 26 min). Es zeigten sich zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede im Quick-DASH (0 [0–39] vs. 0 [0–11], p = 0,219), im Zusatzmodul „Sport und Musik“ des Quick-DASH (0 [0–37,5], fehlende Daten n = 2, vs. 0 [0–50], p = 0,284) und im PedsQL (95 [63–100] vs. 96 [86–100], p = 0,328).

Schlussfolgerung

Die offene Reposition von dislozierten kindlichen suprakondylären Humerusfrakturen führt im Vergleich zur geschlossenen Reposition nicht zu einer stärken Einschränkung des langfristigen funktionellen Outcomes und der Lebensqualität.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 11. April 2025

Angenommen nach Revision: 16. Juni 2025

Artikel online veröffentlicht:
16. Juli 2025

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