Handchirurgie Scan 2025; 14(03): 182-183
DOI: 10.1055/a-2643-5656
Aktuell
Amputationen

Semiokklusiver Folienverband auch bei proximalen Defektverletzungen des Endgliedes

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Fingerkuppendefektverletzungen (FKDV) vom Typ Allen I (nur Fingerbeere betroffen) und Allen II (zusätzlich Nagel-, aber keine Knochenbeteiligung) gelten als klare Indikation für die Behandlung mit einem semiokklusiven Folienverband (SOFV). Profitieren auch Personen mit Verletzungen des Typs Allen III (Amputation des Endglied distal der Lunula) und Allen IV (Amputation in Höhe/proximal der Lunula) und Fingerkuppennekrosen von dieser Strategie?

Fazit

Nicht nur bei Allen I- und Allen II-, sondern auch bei komplexeren Fingerkuppendefektverletzungen und bei Fingerkuppennekrosen erzielt der semiokklusive Folienverband gute Behandlungsergebnisse, so die Forschenden. Da Fremdmaterial den Heilungsprozess offenbar nicht verschlechtert, halten sie es für vertretbar, das Indikationsspektrum für den Folienverband auf operativ revisionsbedürftige Fälle zu erweitern. Es sei jedoch wichtig, die Betroffenen über das Risiko von Nagelwachstumsstörungen und kosmetische Beeinträchtigungen aufzuklären.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. September 2025

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