Rofo
DOI: 10.1055/a-2648-9756
Review

Bildgebende Diagnostik bei Verletzungen des Lisfranc-Gelenks

Article in several languages: deutsch | English
Felix Noah Freppon
1   Department of Diagnostic and Interventional Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN37734)
,
Oliver Pascal Lammers
2   Department of Diagnostic and Interventional Radiology, BG Trauma Hospital Hamburg, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN14889)
,
Michael Gerhard Kaul
1   Department of Diagnostic and Interventional Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN37734)
,
Gerhard Adam
1   Department of Diagnostic and Interventional Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN37734)
,
Frank Oliver Gerhard Henes
1   Department of Diagnostic and Interventional Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN37734)
2   Department of Diagnostic and Interventional Radiology, BG Trauma Hospital Hamburg, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN14889)
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Zusammenfassung

Hintergrund

Bei Lisfranc-Verletzungen handelt es sich um Traumen des Tarsometatarsalgelenks, welche von einfachen Kapselrupturen bis zu komplexen Luxationsfrakturen reichen. Insgesamt handelt es sich hierbei um seltene Verletzungen, die aufgrund oft nur subtiler Veränderungen in der initialen Bildgebung möglicherweise unterdiagnostiziert werden und daher eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern.

Methode

Dieses Review gibt einen Überblick bezüglich Anatomie, Traumamechanismen, Klassifikation und Diagnostik von Lisfranc-Verletzungen anhand von Fallbeispielen und relevanter Literatur.

Ergebnisse

Das Lisfranc-Gelenk verbindet Vor- und Mittelfuß und stabilisiert das Fußgewölbe. Es wird durch mehrere Ligamente gesichert, wobei dem Lisfranc-Ligamentkomplex zwischen Os cuneiforme mediale und Os metatarsale II eine tragende Rolle zukommt. Hochenergetische Traumen verursachen oft Luxationsfrakturen, während niedrigenergetische Verletzungen meist zu subtilen Bandläsionen führen, die unbehandelt zu chronischer Instabilität, Schmerzen und posttraumatischer Arthrose führen. Röntgenaufnahmen in drei Ebenen dienen als Erstdiagnostik, bei unauffälligem Befund und klinischem Verdacht sind weiterführend belastete Röntgenaufnahmen, CT- oder MRT-Untersuchungen erforderlich.

Schlussfolgerungen

Lisfranc-Verletzungen sind selten und oft schwer zu diagnostizieren, können unbehandelt jedoch langfristige Funktionseinschränkungen verursachen und zu einer Arthrose der Lisfranc-Gelenkreihe führen, weshalb eine gezielte Diagnostik essenziell ist.

Kernaussagen

  • Lisfranc-Verletzungen umfassen ein breites Spektrum an Tarsometatarsalgelenksverletzungen, von einfachen Kapselrupturen bis zu komplexen Luxationsfrakturen. Insbesondere subtile Verletzungen bedürfen einer sorgfältigen Diagnostik, um Spätfolgen wie Arthrose zu vermeiden.

  • Als Standarddiagnostik dienen Röntgenuntersuchungen in drei Ebenen, wobei subtile, meist ligamentäre Verletzungen oft übersehen werden.

  • Röntgenaufnahmen unter Gewichtsbelastung und CT-Untersuchungen können helfen, subtile Verletzungen des Bandapparats zu detektieren.

  • Bei persistierenden Beschwerden ermöglicht eine MRT-Untersuchung zudem die direkte Visualisierung der Ligamente.

Zitierweise

  • Freppon FN, Lammers OP, Kaul MG et al. Imaging Diagnostics of Lisfranc Joint Injuries. Rofo 2025; DOI 10.1055/a-2648-9756



Publication History

Received: 13 April 2025

Accepted after revision: 25 June 2025

Article published online:
11 August 2025

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