Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2025; 85(11): 1195-1202
DOI: 10.1055/a-2651-4971
GebFra Science
Original Article

Das Schwangerschaftsintervall: ein wichtiger Faktor für das Outcome bei Patientinnen mit prophylaktischer Cerclage nach Frühgeburt oder Spätabort

Article in several languages: English | deutsch

Authors

  • Filiz Markfeld-Erol

    1   Klinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Germany (Ringgold ID: RIN127713)
  • Aaron Riedling

    2   Quantitative Biology Center (QBIC), Universität Tübingen, Tübingen, Germany (Ringgold ID: RIN54188)
  • Ingolf Juhasz-Böss

    1   Klinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Germany (Ringgold ID: RIN127713)
  • Mirjam Kunze

    1   Klinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Germany (Ringgold ID: RIN127713)
  • Julia Meschede

    1   Klinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Germany (Ringgold ID: RIN127713)

Zusammenfassung

Hintergrund

Patientinnen mit einem Spätabort oder einer Frühgeburt in der vorangegangenen Schwangerschaft können in der Folge eine Cerclage mit TMV (totalem Muttermundverschluss) erhalten, um die Wahrscheinlichkeit einer termingerechten Geburt zu erhöhen. In der vorliegenden Analyse wird untersucht, ob das Intervall zwischen den Schwangerschaften einen Einfluss auf den Ausgang der Folgeschwangerschaft hat.

Methoden

In einer retrospektiven Kohorte von 131 Frauen mit prophylaktischer Cerclage und TMV nach Spätabort oder Frühgeburt wurde der Einfluss des interkonzeptionellen Intervalls auf das Schwangerschaftsoutcome untersucht. Die Einteilung erfolgte in 3 Intervallgruppen (0–6, 6–12, > 12 Monate). Erfasst wurden Spätaborte, Frühgeburten (gestaffelt nach Gestationsalter), Termingeburten (≥ 37+0 SSW) sowie neonatologische Parameter (Apgar-Werte, arterielle Nabelschnur-pH, Geburtsgewicht, Aufnahme auf die Neonatologische Intensivstation [NICU]).

Ergebnisse

Ein Schwangerschaftsintervall von mehr als 12 Monaten war mit der höchsten Rate an Termingeburten (85,4%) und dem insgesamt besten neonatologischen Outcome assoziiert. In dieser Gruppe traten die niedrigsten Raten an Aufnahmen auf die neonatologische Intensivstation, die höchsten Geburtsgewichte sowie die besten Apgar-Werte auf. Sehr frühe Frühgeburten (< 28+0 SSW) wurden häufiger bei kürzeren Intervallen beobachtet. Der arterielle pH-Wert der Nabelschnurarterie zeigte keine Korrelation zum Intervall.

Zusammenfassung

Ein längeres Schwangerschaftsintervall von über 12 Monaten war bei Patientinnen mit prophylaktischer Cerclage und TMV nach vorausgegangener Frühgeburt oder Spätabort mit einer höheren Rate an Geburten ≥ 37+0 SSW und damit einem verbesserten fetalen Outcome assoziiert. Sehr frühe Frühgeburten (< 28+0 SSW) traten hingegen häufiger bei kürzeren Intervallen auf.



Publication History

Received: 02 May 2025

Accepted after revision: 07 July 2025

Article published online:
29 August 2025

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