Dynamische landmarkenbasierte Real-time MRT/US Fusion als Alternative zur MRT-gezielten Biopsie in einer Patientin mit bilateralem invasivem Mammakarzinom

Einleitung

Das invasive duktale Mammakarzinom vom non-specific type (NST) ist der häufigste histologische Brustkrebssubtyp, eine frühzeitige Erkennung ist notwendig, um Metastasierung und eine palliative Situation möglichst zu vermeiden (Tsang. Adv. Anat Pathol 2020; 27: 27–35).

Die kontrastmittelunterstützte MRT wird im präoperativen Setting für das lokale Staging bei Brustkrebspatientinnen eingesetzt und ermöglicht daneben die hochsensitive Detektion weiterer potenziell maligner Herde. Sollten weitere malignitätsspezifische Läsionen auffallen, wird im sogenannten Second-Look eine weiterführende Abklärung mittels Sonografie und gegebenenfalls histologische Abklärung mittels Ultraschall- oder MRT-gezielter Biopsie angestrebt. Während in bis zu 60% der Fälle weitere ipsilaterale Tumormanifestationen detektiert werden (Fushimi et al. Surgery Today 2019; 49: 224–230), erfolgt in nur 1–3% der Fälle die simultane Diagnosestellung eines Zweitkarzinoms in der kontralateralen Brust. Diese Situation wird als „synchroner bilateraler Brustkrebs“ bezeichnet (Schulze. Breast Oncology 2023; 31: 947–956).

Wir berichten hier über eine 72-jährige Patientin mit synchronem bilateralem Mammakarzinom, bei welcher der bis dahin bildgebend okkulte kontralaterale Zweittumor während der Mamma-MRT im Rahmen des lokoregionären Stagings entdeckt wurde. Dieser konnte mittels Real-time MRT/Ultraschall Fusion (RtMRT/US-Fusion) mit der in Rückenlage angefertigten MR-Bilder lokalisiert und stanzbioptisch verifiziert werden.

Publication History

Article published online:
24 September 2025