Rofo
DOI: 10.1055/a-2657-9236
Interventional Radiology

Radiologische Schmerztherapien an der Wirbelsäule – Retrospektive Auswertung der DeGIR-Registerdaten 2021

Article in several languages: deutsch | English
Robert Fessl
1   Department of Diagnostic and Interventional Neuroradiology, University Hospital Augsburg, Augsburg, Germany (Ringgold ID: RIN39694)
,
Frank K Wacker
2   Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Hannover Medical School, Hannover, Germany (Ringgold ID: RIN9177)
,
Kai Wilhelm
3   Department of Radiology, Johanniter-Krankenhaus Bonn, Bonn, Germany (Ringgold ID: RIN62461)
,
Jonathan Nadjiri
4   Department of Interventional Radiology, Technical University of Munich, Munich, Germany (Ringgold ID: RIN9184)
,
Ansgar Berlis
1   Department of Diagnostic and Interventional Neuroradiology, University Hospital Augsburg, Augsburg, Germany (Ringgold ID: RIN39694)
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Zusammenfassung

Ziel

Auswertung der bildgebend gesteuerten Schmerztherapien im Bereich der Wirbelsäule anhand der erfassten Daten aus dem DeGIR-QS-Register für das Jahr 2021 zur Analyse der radiologischen Versorgungssituation in Deutschland.

Material und Methoden

Insgesamt wurden 28915 Interventionen der im DeGIR-Register dokumentierten klinischen und prozeduralen Daten zu schmerztherapeutischen Eingriffen für das Jahr 2021 nach Selektion der Therapien im Bereich der Wirbelsäule nach Art, Lokalisation und Methodik der angewandten Therapien sowie aufgetretenen Komplikationen analysiert.

Ergebnisse

In die Auswertung flossen 27139 als schmerztherapeutische Infiltrationen im Bereich der gesamten Wirbelsäule codierte Eingriffe ein. Das Durchschnittsalter war 62 Jahre. Wiederholungseingriffe wurden in 4923 Fällen (29,1%) durchgeführt. 95,6% der Fälle wurden CT-gesteuert durchgeführt. In 15623 (57,6%) der Eingriffe erfolgte zur Dokumentation eine lokale Kontrastmittelapplikation. 7848 (28,9%) der Eingriffe wurden im Bereich von Gelenkstrukturen durchgeführt, 19291 (71,1%) an Spinalnerven (transforaminal oder translaminär); hierbei erfolgte die große Mehrzahl der Eingriffe mit 22184 (81,7%) im lumbalen und sakralen Abschnitt der Wirbelsäule.

Komplikationen wurden bei 53 Fällen (0,2%) genannt, die überwiegende Mehrzahl hiervon waren leichtgradige Komplikationen der Kategorien A oder B (49 Fälle), in einem Fall wurde ein Tod berichtet (0,004%). Neuro-zerebrale Komplikationen wurden nicht dokumentiert.

Schlussfolgerung

Die Auswertung der Registerdaten zeigt ein typisches Verteilungsmuster der radiologisch interventionellen Schmerztherapien an der Wirbelsäule im Hinblick auf epidemiologische Daten, Lokalisation und Art der Therapien. Diese werden in der großen Mehrzahl sehr komplikationsarm unter CT-Steuerung vorgenommen. Ein Ziel zukünftiger Erhebungen sollte auch exaktere Angaben zur Anamnese, Indikation, Durchführung und insbesondere der klinischen Erfolgsqualität beinhalten.

Kernaussage

Radiologisch interventionelle Schmerztherapien an der Wirbelsäule werden in Deutschland sicher und in der überwiegenden Anzahl der Fälle unter bildgebender Steuerung im CT durchgeführt.

Zitierweise

  • Fessl R, Wacker FK, Wilhelm K et al. Radiological Pain Therapy of the Spine: Retrospective Analysis of 2021 DeGIR Registry Data. Rofo 2025; DOI 10.1055/a-2657-9236



Publication History

Received: 31 May 2025

Accepted after revision: 11 July 2025

Article published online:
01 August 2025

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