Endspurt für die Hybrid-DRG Radiusfraktur

Wir starten in das letzte Quartal des Jahres und in den Klinikabteilungen steigt die Spannung bezüglich der anstehenden „Hybrid-DRG Frakturreposition“ im Sinne einer sektorengleichen Vergütung nach Paragraf 115f SGB V, welche zum Jahreswechsel in Kraft treten wird. Diese umfasst Radius- und Ulnafrakturen. Bekanntermaßen nehmen Radiusfrakturen in den handchirurgischen und unfallchirurgisch-orthopädischen Abteilungen einen relevanten Anteil der aktuell noch stationär versorgten Diagnosen ein. Künftig soll ein möglichst hoher Anteil der Radius-Osteosynthesen als ambulante Leistung erbracht werden. Für alle OPS-Codes, die in diese Hybrid-DRG fallen, egal ob ambulant oder stationär durchgeführt, wird es das gleiche, deutlich niedrigere Entgelt in Form einer entsprechenden Fallpauschale geben. Für jene Fälle, die ambulant versorgt werden können, mag sich der Netto-Ertrag momentan noch rechnen. Trotzdem verringern sich summa summarum die Einnahmen der betroffenen Abteilungen und verschärft somit die angespannte finanzielle Situation vieler handchirurgisch tätiger Institutionen. Weiterhin ist das Entgelt der Fallpauschale, das ab Januar für die Hybrid-DRG vorgesehen ist, nur als Übergangsregelung gedacht, damit sich die Kliniken auf die Radiusosteosynthese als ambulante Leistung einstellen und ihre Abläufe anpassen können. Mittelfristig soll dieses weiter gekürzt werden. Problematisch ist hierbei zusätzlich, dass bei allen Hybrid-DRGs keine Materialkosten gesondert abgerechnet werden können, im Gegensatz zu „ambulant durchführbaren Operationen, sonstiger stationsersetzender Eingriffe und stationsersetzender Behandlungen gemäß § 115b SGB V im Krankenhaus“. Die Kosten für das Osteosynthesematerial, wie auch alle Untersuchungen, die im unmittelbaren Kontext der Operation durchgeführt wurden, von der Operationsvorbereitung bis zur postoperativen Überwachung, sind mit der Fallpauschale der Hybrid-DRG abgegolten.

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Article published online:
22 October 2025