Laryngorhinootologie
DOI: 10.1055/a-2681-5314
Originalarbeit

Pseudomonas aeruginosa bleibt der vorherrschende Erreger bei Osteomyelitis des Felsenbeins

Article in several languages: deutsch | English

Authors

  • Leon Guchlerner

    1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals- Chirurgie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt, Deutschland (Ringgold ID: RIN9173)
  • Michael Hogardt

    2   Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Deutschland (Ringgold ID: RIN9173)
  • Valentina Ilievski

    2   Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Deutschland (Ringgold ID: RIN9173)
  • Iris Burck

    3   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Deutschland (Ringgold ID: RIN9173)
  • Johanna Kessel

    4   Zentrum der Inneren Medizin, Infektiologie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Deutschland (Ringgold ID: RIN9173)
  • Martin Leinung

    1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals- Chirurgie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt, Deutschland (Ringgold ID: RIN9173)
  • Timo Stöver

    1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals- Chirurgie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt, Deutschland (Ringgold ID: RIN9173)
  • Marc Diensthuber

    1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals- Chirurgie, Universitätsmedizin Frankfurt, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt, Deutschland (Ringgold ID: RIN9173)

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Osteomyelitis des Felsenbeins (OF) ist eine seltene entzündliche Erkrankung, die sich vom Gehörgang auf angrenzende Weichteil- und Knochenstrukturen ausbreiten kann. Diese entzündliche Affektion von Nachbarstrukturen stellt eine therapeutische Herausforderung dar und kann lebensbedrohlich verlaufen. Der Nachweis des zugrunde liegenden Erregers ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Aktuelle Studien haben ein breites Erregerspektrum bei der OF gezeigt. Unser Studienziel waren die Analyse des mikrobiologischen Spektrums in unserem Patientenkollektiv mit OF und ein Vergleich dieser Daten mit der aktuellen Literatur.

Material und Methoden

In dieser retrospektiven, monozentrischen Studie wurden Patienten eingeschlossen, bei denen in einem 10-Jahres-Zeitraum eine OF diagnostiziert wurde (n=39). Wir analysierten das mikrobiologische Spektrum, die klinischen Symptome, die radiologischen Befunde und den Krankheitsverlauf.

Ergebnisse

Die häufigsten Symptome waren Otalgie (n=29, 74,4%) und Otorrhoe (n=24, 61,5%). In mikrobiologischen Untersuchungen wurde am häufigsten P. aeruginosa (n=21, 53,8%) nachgewiesen. Der Nachweis dieses Erregers korrelierte mit erhöhten CRP-Werten (p<0,05). In computertomografischen Untersuchungen ließ sich bei 38 Patienten (97,4%) eine ausgewaschene Knochentextur des Felsenbeins nachweisen. Während des Nachbeobachtungszeitraums berichteten 10 Patienten (25,6%) über eine Verringerung, 23 Patienten (59,0%) hingegen über eine Persistenz der Symptome. Vier Patienten (10,3%) verstarben.

Schlussfolgerungen

Im Gegensatz zu kürzlich veröffentlichten Daten ist in unserer Patientenkohorte P. aeruginosa nach wie vor der häufigste und herausforderndste Erreger der OF. Daher sollte bei der Auswahl einer empirischen Therapie stets auf deren Wirksamkeit gegen diesen Erreger geachtet werden.



Publication History

Received: 30 March 2025

Accepted after revision: 11 August 2025

Article published online:
16 September 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany