Rofo
DOI: 10.1055/a-2722-6934
Review

Pulmonale Sarkoidose: Bildgebung und diagnostische Grenzen

Article in several languages: English | deutsch

Authors

  • Joana Kostova

    1   Department of Radiology, Cantonal Hospital Frauenfeld, Frauenfeld, Switzerland (Ringgold ID: RIN87637)
  • Gustav Andreisek

    1   Department of Radiology, Cantonal Hospital Frauenfeld, Frauenfeld, Switzerland (Ringgold ID: RIN87637)
    2   Department of Radiology, University Hospital Zurich, Zürich, Switzerland (Ringgold ID: RIN27243)
  • Mathias Andreas Müller

    1   Department of Radiology, Cantonal Hospital Frauenfeld, Frauenfeld, Switzerland (Ringgold ID: RIN87637)

Zusammenfassung

Hintergrund

Die pulmonale Sarkoidose ist eine multisystemische granulomatöse Erkrankung mit vielfältigen pulmonalen Manifestationen. Diese reichen von reversibler hilärer Lymphadenopathie und perilymphatisch verteilten Noduli bis zu irreversibler Lungenfibrose. Die Heterogenität erschwert die klinische und bildgebende Differenzierung.

Ziel

Dieser Übersichtsartikel stellt typische radiologische Erscheinungsbilder der pulmonalen Sarkoidose dar, evaluiert diagnostische Möglichkeiten und betont die Bedeutung der Differenzierung zwischen reversiblen und irreversiblen Läsionen für Prognose und Therapie.

Methodik

Es erfolgte eine umfassende Literaturrecherche aktueller Publikationen und Leitlinien mit Fokus auf bildgebende Verfahren und klinisch relevante Korrelationen.

Ergebnisse

Das konventionelle Thoraxröntgen mit Scadding-Klassifikation ist einfach und kosteneffizient zur Stadieneinteilung, zeigt jedoch Limitierungen in Genauigkeit und Korrelation mit der Lungenfunktion. Die Computertomografie (CT) gilt als präzisestes bildgebendes Verfahren und zeigt charakteristische Merkmale wie symmetrische hilomediastinale Lymphadenopathie, multiple Mikro- und Makronoduli mit konfluierenden Konsolidierungen und Oberlappenbetonung. In fortgeschrittenen Stadien sind fibrotische Umbauprozesse mit linearen Verdichtungen, Traktionsbronchiektasen und dem prognostisch wichtigen Honigwabenmuster nachweisbar. Komplikationen umfassen pulmonale Hypertonie, venöse Kompressionen und sekundäre fungale Infektionen. Die Magnetresonanztomografie (MRT) wird primär für kardiale Sarkoidose eingesetzt, die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) dient zur Beurteilung der Entzündungsaktivität und Therapiekontrolle. Die differenzialdiagnostische Abgrenzung zu anderen granulomatösen, infektiösen und neoplastischen Erkrankungen ist essenziell und erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Schlussfolgerung

Die pulmonale Sarkoidose erfordert ein multimodales diagnostisches Vorgehen, wobei die CT eine zentrale Rolle bei Stadieneinteilung und Prognose hat. Die präzise Unterscheidung zwischen reversiblen und fibrotischen Läsionen ist entscheidend für Therapieentscheidungen. Zukünftige Forschung sollte die Bildgebung verbessern und klinische, bildgebende sowie funktionelle Parameter integrieren, um die Patientenversorgung zu optimieren.

Kernaussagen

  • Die pulmonale Sarkoidose weist ein breites Spektrum pulmonaler Manifestationen auf, die von reversiblen Noduli und Lymphadenopathie bis zum irreversiblen Fibrosemuster reichen, deren Diagnostik klinisch und radiologisch herausfordernd ist.

  • Die Unterscheidung zwischen reversiblen entzündlichen und irreversiblen fibrotischen Läsionen ist essenziell für die Therapieplanung.

  • Die differenzialdiagnostische Abgrenzung zu anderen granulomatösen, infektiösen und neoplastischen Erkrankungen erfordert interdisziplinäres Vorgehen.

Zitierweise

  • Kostova J, Andreisek G, Müller MA. Pulmonary Sarcoidosis: Imaging and Diagnostic Limitations. Rofo 2025; DOI 10.1055/a-2722-6934



Publication History

Received: 09 June 2025

Accepted after revision: 08 October 2025

Article published online:
12 November 2025

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