Augenheilkunde up2date 2025; 15(04): 341-357
DOI: 10.1055/a-2727-7102
Katarakt und refraktive Chirurgie

Kataraktchirurgie

Cataract surgery

Autoren

  • H. Burkhard Dick

Im Alter klar und scharf zu sehen – dies ermöglicht moderne Kataraktchirurgie. Sie ist heute meist auch refraktive Chirurgie und im besten Sinne personalisierte Medizin. Zugleich mit der Entfernung der getrübten Linse kann man eine vorbestehende Ametropie ausgleichen und der Patient wird ggf. „brillenunabhängig“. Damit entsteht eine postoperative Funktion, die nicht nur besser ist als vor dem Eingriff, sondern besser als vielleicht jemals zuvor.

Abstract

Cataracts are the world’s leading cause of blindness. Cataract surgery is a highly effective and safe procedure for treating the condition, and – since it is widely considered a refractive intervention, particularly in the developed world – it often leads to excellent visual acuity and spectacle independence. Patients require detailed counselling about the various intraocular lens (IOL) designs and their potential, as well as potentially disturbing optical phenomena, which are more common with multifocal IOLs. There are two highly successful techniques: phacoemulsification and femtosecond laser cataract surgery. The latter offers greater precision and has produced remarkable results, even in complex cases such as advanced cataracts, corneal comorbidities and paediatric cataracts. Using a laser to fragment the lens significantly reduces the amount of ultrasound energy required for subsequent manual removal, or even eliminates the need for ultrasound energy altogether. The most feared complication is endophthalmitis, which requires immediate treatment, while the most common side effect, posterior capsule opacification (PCO), is generally harmless. In uncomplicated cases, the attending ophthalmologist normally recommends 3–4 postoperative check-ups.

Kernaussagen
  • Kataraktchirurgie – per „klassischer“ Phakoemulsifikation oder als Laserkataraktchirurgie – ist eine hocheffiziente Intervention, die je nach Art der gewählten Intraokularlinse (IOL) einen guten Visus mit einem hohen Maß an Brillenunabhängigkeit ermöglicht.

  • Global ist die Katarakt nach wie vor die häufigste Erblindungsursache.

  • Die wichtigste Indikation zur Operation ist das Nachlassen der Sehschärfe; z. B. auf einen Dezimalvisus von unter 0,5.

  • Die Patienten bedürfen einer eingehenden Beratung über die zahlreichen IOL-Designs, über deren Potenzial, aber auch über potenziell störende optische Phänomene, wie sie z. B. bei multifokalen IOL häufiger sind.

  • Die moderne Clear-Cornea-Inzision ist nicht nur minimalinvasiv, sondern auch selbstabdichtend.

  • Mit dem Femtosekundenlaser ist die Schnittführung hochpräzise, was besonders bei der Kapsulotomie wichtig ist.

  • Die Fragmentation der Linse mit dem Laser senkt die für die anschließende manuelle Entfernung benötigte Ultraschallenergie beträchtlich oder ermöglicht es, ganz ohne Ultraschallenergie auszukommen.

  • Die Kataraktoperation mit dem Femtosekundenlaser hat sich besonders auch in schwierigen Fällen bewährt wie bei Cataracta brunescens, Cornea guttata und sogar bei pädiatrischen Katarakten.

  • Bei unkompliziertem Verlauf sind normalerweise 3–4 postoperative Kontrollen durch den weiterbetreuenden Augenarzt oder die Augenärztin angeraten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
17. November 2025

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