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CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd
DOI: 10.1055/a-2735-4673
GebFra Science
Original Article

Selbst durchgeführte Nachsorge mittels niedrig sensitivem Schwangerschaftstest nach medikamentösem Schwangerschaftsabbruch: Ergebnisse einer teilweise randomisierten Patientinnenpräferenzstudie

Article in several languages: English | deutsch

Authors

  • Maren Janotta

    1   Medizinisches Zentrum der pro familia Bremen, Bremen, Germany
  • Lena Rehfeld

    2   Frauenärztinnen Alsterdorfer Straße Hamburg, Hamburg, Germany


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Zusammenfassung

Einleitung

In Deutschland erfolgt die Nachsorge nach medikamentösem Schwangerschaftsabbruch üblicherweise mittels ärztlicher Ultraschallkontrolle. Internationale Studien deuten darauf hin, dass eine selbst durchgeführte Nachsorge mit niedrig sensitiven Schwangerschaftstests eine sichere und akzeptierte Alternative darstellen kann. Diese Studie untersuchte die Effektivität und Akzeptanz dieser Methode im deutschen Versorgungskontext.

Methoden

In dieser prospektiven, multizentrischen, teilweise randomisierten Patientinnenpräferenzstudie in 11 deutschen Zentren (03–09/2024) mit 312 Frauen konnten Teilnehmerinnen mit starker Präferenz ihre Nachsorgemethode wählen; alle übrigen wurden randomisiert der Selbsttest- oder Ultraschallgruppe zugewiesen. Die Nachsorge erfolgte entweder mittels niedrig sensitivem Schwangerschaftstest (1000 mIU/ml) zu Hause oder per Ultraschalluntersuchung in der Praxis. Primärer Endpunkt war die Detektion fortbestehender Schwangerschaften, sekundärer Endpunkt die Patientinnenzufriedenheit.

Ergebnisse

Die Detektionsrate fortbestehender Schwangerschaften lag in beiden Gruppen bei 100%. Die Spezifität betrug 92,7% in der Selbsttestgruppe verglichen mit 100% in der Ultraschallgruppe. Komplikationen waren selten und gleich verteilt. Diskordante Fälle waren selten und betrafen überwiegend falsch positive Befunde bei schwacher Testlinie nahe dem Cut-off; schwere Komplikationen traten nicht häufiger auf. Die Zufriedenheit war in der Selbsttestgruppe mit 85,9% etwas geringer als in der Ultraschallgruppe mit 98,3%, lag jedoch in beiden Gruppen in einem gut tolerablen Bereich. Das subjektive Sicherheitsgefühl war in beiden Gruppen ebenfalls hoch.

Fazit

Die Ergebnisse zeigen, dass der niedrig sensitive Schwangerschaftstest eine sichere und akzeptierte Alternative zur Nachsorge nach medikamentösem Schwangerschaftsabbruch darstellt und insbesondere in unterversorgten Regionen zur Verbesserung der Versorgung beitragen kann.



Publication History

Received: 07 July 2025

Accepted after revision: 29 October 2025

Article published online:
08 December 2025

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