Zusammenfassung
Dieser narrative Überblick beschreibt die derzeitig unzureichende Jodaufnahme und
den Jodstatus von schwangeren und stillenden Frauen in Deutschland, Europa und weltweit
sowie deren Risiken insbesondere für die kindliche neurokognitive und psychomotorische
Entwicklung. Er betont die Verantwortung der Gesundheitspolitik, angemessene Maßnahmen
für eine ausreichende Jodversorgung aller Bevölkerungsgruppen sicherzustellen und
deren Umsetzung, insbesondere in der Schwangerschaft und Stillzeit als besonders kritische
Lebensphasen für das ungeborene Kind und den gestillten Säugling, durch ein adäquates
Monitoring zu kontrollieren. Zum Stand der nationalen Handlungsempfehlungen zur Jodsupplementierung
werden anhand von aktuellen Studien Nutzen und Nachteile der erforderlichen Maßnahmen
zur Verbesserung der Jodversorgung von schwangeren und stillenden Frauen sowie deren
Kinder aufgezeigt. Die wichtigste Methode der Jodprophylaxe, auch in der Schwangerschaft
und der Stillzeit, ist nach wie vor die universelle Salzjodierung. Solange diese Maßnahme
zur Verbesserung der flächendeckenden Jodversorgung nicht möglich ist, soll nach Auffassung
des AKJ insbesondere Frauen im gebärfähigen Alter empfohlen werden, Jodpräparate mindestens
3 Monate vor der Konzeption, während der Schwangerschaft und in der Stillzeit kontinuierlich
zu sich zu nehmen.
Schlüsselwörter
Jodprophylaxe - Frauen im gebärfähigen Alter - Schwangerschaft - Stillzeit - Säuglinge