Zusammenfassung
Der Abbau der Nervenfunktion ist bei Menschen mit Diabetes vergleichbar zum normalen,
altersbedingten Nervenabbau – sofern der Blutglukosespiegel gut eingestellt ist. Das
konnten Forschende des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und des Deutschen Zentrums
für Diabetesforschung (DZD) in einer Langzeitbeobachtung zeigen. Entscheidend für
das Auftreten von Nervenschäden (Neuropathien) ist offenbar nicht der (sehr gut eingestellte)
Blutglukosespiegel nach der Diagnose, sondern der Zustand der Nerven bei der Diagnosestellung
– vermutlich beeinträchtigt durch langjährig erhöhte Blutglukosewerte. Die Ergebnisse
unterstreichen, wie wichtig es ist, rechtzeitig Vorstufen eines Diabetes zu erkennen
und gezielte Prävention für Risikogruppen umzusetzen. Die Studie ist im Fachjournal
Neurology erschienen und beruht auf Daten der Deutschen Diabetes-Studie.