Rofo
DOI: 10.1055/a-2760-5485
Heart

Nutzen der CT-basierten Messung der koronaren Flussreserve im Rahmen der Ambulantisierung der kardialen CT in Deutschland – eine Propensity Score Matched Analyse

Article in several languages: deutsch | English

Authors

  • Dennis Rottländer

    1   Cardiology, Krankenhaus Porz am Rhein, Cologne, Germany (Ringgold ID: RIN39825)
    2   Cardiology, University Witten Herdecke Faculty of Health, Witten, Germany (Ringgold ID: RIN235785)
  • Cara Fischer

    2   Cardiology, University Witten Herdecke Faculty of Health, Witten, Germany (Ringgold ID: RIN235785)
  • Yazan Mohsen

    1   Cardiology, Krankenhaus Porz am Rhein, Cologne, Germany (Ringgold ID: RIN39825)
  • Melchior Seyfarth

    3   Cardiology, HELIOS Universitatsklinikum Wuppertal, Wuppertal, Germany (Ringgold ID: RIN60865)
  • Marc Horlitz

    1   Cardiology, Krankenhaus Porz am Rhein, Cologne, Germany (Ringgold ID: RIN39825)
    2   Cardiology, University Witten Herdecke Faculty of Health, Witten, Germany (Ringgold ID: RIN235785)
  • Paul Martin Bansmann

    4   Radiology, Krankenhaus Porz am Rhein, Cologne, Germany (Ringgold ID: RIN39825)
    5   Radiology, University Witten Herdecke Faculty of Health, Witten, Germany (Ringgold ID: RIN235785)

Zusammenfassung

Ziel

Die koronare Herzkrankheit (KHK) bleibt eine der führenden Todesursachen in Deutschland. Mit der seit 2024 möglichen ambulanten Abrechnung der koronaren Computertomografie-Angiografie (CCTA) gewinnt die nicht-invasive Diagnostik an Bedeutung. Die CT-basierte fraktionelle Flussreserve (FFR-CT) könnte die Spezifität der CCTA erhöhen und invasive Eingriffe reduzieren.

Material und Methoden

In einer retrospektiven Analyse wurden 640 konsekutive Patienten mit Koronarstenosen >25% im ambulanten CCTA eingeschlossen. Bei 107 Patienten erfolgte zusätzlich eine FFR-CT. Nach Propensity-Score-Matching standen zwei Kohorten mit jeweils 105 Patienten für den Vergleich zur Verfügung. Primärer Endpunkt der Studie war der Vergleich der diagnostischen Genauigkeit von CCTA mit und ohne FFR-CT anhand des positiven prädiktiven Werts gegenüber der invasiven Koronarangiografie.

Ergebnisse

Die FFR-CT zeigte nach Propensity-Score-Matching einen PPV von 88%, verglichen mit 73% in der Gruppe ohne FFR-CT. Patienten mit unauffälliger FFR-CT wurden überwiegend konservativ behandelt, während pathologische Werte in mehr als 70% zu Revaskularisation führten. In der Kontrollgruppe ohne FFR-CT ergaben sich deutlich häufiger invasive Herzkatheteruntersuchungen ohne Notwendigkeit der Koronarintervention (27%). Die Korrelation zwischen FFR-CT und invasiver FFR war hoch (r = 0,92; ICC = 0,95).

Schlussfolgerung

Die Integration der FFR-CT in die ambulante CCTA kann potenziell die diagnostische Genauigkeit erhöhen und Herzkatheteruntersuchungen reduzieren. Sie bietet die Möglichkeit, anatomische und funktionelle Information zu kombinieren und Therapieentscheidungen bei stabiler KHK zu optimieren.

Kernaussagen

  • FFR-CT scheint die diagnostische Genauigkeit zu steigern und invasive Herzkatheteruntersuchungen zu reduzieren.

  • FFR-CT hatte einen höheren positiven prädiktiven Wert als die CCTA allein.

  • Die Korrelation zwischen FFR-CT und invasiver FFR war hoch.

  • Bei pathologischer FFR-CT wurde in mehr als 70% eine Revaskularisation durchgeführt.

Zitierweise

  • Rottländer D, Fischer C, Mohsen Y et al. Value of CT-derived Fractional Flow Reserve in the Context of Outpatient Cardiac CT in Germany: A Propensity Score Matched Analysis. Rofo 2025; DOI 10.1055/a-2760-5485



Publication History

Received: 11 September 2025

Accepted after revision: 20 November 2025

Article published online:
17 December 2025

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