Zusammenfassung
Ziel der Studie: Die Studie untersucht den Zusammenhang von wahrgenommener Arbeitsplatzunsicherheit
und selbst eingeschätzter Gesundheit für eine Kohorte deutscher Erwerbstätiger.
Methodik: Die Datenbasis für die Untersuchung bildeten Erhebungsdaten des Sozio-oekonomischen
Panels (SOEP). Die Analysen berücksichtigten Daten aus den Befragungen 2003, 2004
und 2006. Eingeschlossen wurden alle zum Befragungszeitpunkt 2003 erwerbstätigen Personen
im Alter zwischen 30 und 60 Jahren (n=9 272). Um den Einfluss von wahrgenommener Arbeitsplatzunsicherheit
zum Erhebungszeitpunkt 2003 auf die selbst eingeschätzte Gesundheit in 2004 (n=8 709)
und 2006 (n=7 773) zu analysieren, wurde ein ordinales Logit-Modell gerechnet.
Ergebnisse: Personen mit hoher Arbeitsplatzunsicherheit hatten unter Kontrolle von Alter, Geschlecht,
Bildung und beruflichem Status ein höheres Risiko ungünstigerer selbst eingeschätzter
Gesundheit sowohl nach einem Jahr (OR=1,18; 95% KI: 1,06–1,31) als auch nach drei
Jahren (OR=1,18; 95% KI: 1,05–1,32). Die Analysen konnten darüber hinaus eine Wechselwirkung
zwischen beruflichem Status und Arbeitsplatzunsicherheit identifizieren. Hohe Arbeitsplatzunsicherheit
war insbesondere für Personen mit geringem beruflichem Status ein gesundheitliches
Risiko (2004: OR=1,37; 95% KI: 1,15–1,62; 2006: OR=1,31; 95% KI: 1,09–1,57).
Schlussfolgerung: Die Studie belegt für eine Kohorte deutscher Erwerbstätiger, dass wahrgenommene Arbeitsplatzunsicherheit
bei Personen mit geringem beruflichem Status das Risiko beeinträchtigter Gesundheit
erhöht.
Abstract
Objective: This study investigates the relation of perceived job insecurity and self-rated health
amongst German workers.
Methodology: The database of the investigation was created from survey data of the Socio-economic
Panel (SOEP). The analysis considered data from the surveys in 2003, 2004 and 2006.
Included were all employed persons aged 30–60 years in 2003 (n=9 272). In order to
analyse the impact of perceived job insecurity measured in 2003 on the self-rated
health in 2004 (n=8 709) and 2006 (n=7 773) an ordinal logit-model was used.
Results: Persons with high job insecurity had – after adjustment for age, gender, education
and occupational status – a higher risk of adverse self-rated health both after one
year (OR=1.18; 95% CI: 1.06–1.31) and three years (OR=1.18; 95% CI: 1.05–1.32). The
analysis could also identify an interaction between occupational status and job insecurity.
High job insecurity proved to be a health risk, particularly for persons with lower
occupational status (2004: OR=1.37; 95% CI: 1.15–1.62; 2006: OR=1.31; 95% CI: 1.09–1.57).
Conclusion: The study supports the proposal that, for a cohort of German workers, perceived job
insecurity increases the risk of adverse health effects amongst workers with lower
occupational status.
Schlüsselwörter
Arbeitsplatzunsicherheit - Gesundheit - Epidemiologie - Kohortenstudie - prospektiv
Key words
job insecurity - health - epidemiology - cohort study - prospective study