Rofo 2008; 180(8): 700
DOI: 10.1055/s-0028-1082144
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Lungenpunktion - Neues Hilfsmittel erleichtert Prozedur

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Publication Date:
29 July 2008 (online)

 

Die CT-Fluororskopie hat die Punktion von Lungenrundherden vereinfacht. Ein Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass der Untersucher seine Hand im Strahlengang hat. Bisherige Werkzeuge, um dies zu vermeiden, hatten eine unbefriedigende Handhabung. R. Yoshimatsu et al. prüften nun ein neues Hilfsmittel. Br J Radiol 2008; 81: 107–112

Die Autoren werteten für ihre Studie die Ergebnisse von 126 Patienten aus (71 Männer, 75 Frauen), die sich einer perkutanen Punktion eines Lungenrundherdes unterzogen hatten.

Insgesamt hatten die Autoren bei ihnen 131 Punktionen vorgenommen, wobei sowohl Feinnadel- als auch Stanzbiopsien zum Einsatz gekommen waren. Die korrekte Position der Nadel hatten sie mittels CT-Fluoroskopie ermittelt. Als Punktionshilfe kam dabei das neue Hilfsmittel "I-I" zum Einsatz, durch das die Punktionsnadel präzise eingesetzt und die Bestrahlung der Hand reduziert werden kann. Der mittlere Durchmesser der Läsionen betrug 23,3 ± 16,9 mm (3–110 mm). Alle Gewebeproben waren histopathologisch begutachtet worden, teilweise lagen die Untersuchungsergebnisse von Operationspräparaten vor. Die Prozeduren dauerten im Mittel 19,6 ± 8,3 min. Im Rahmen der 131 Biopsien konnten die Autoren bei allen Eingriffen Proben gewinnen, die zur histopathologischen Untersuchung ausreichend waren. Bei 104 Läsionen ließ sich nach der Gewebeprobe die endgültige Diagnose durch Histologie eines Operationspräparats (n = 51) oder den klinischen Verlauf (n = 53) stellen. Ob ein Lungenrundherd maligne oder benigne war, konnte bei 99 der 104 Läsionen (95,2 %) präzise durch die Biopsie ermittelt werden. Bei allen 75 Herden, die als maligne eingestuft wurden, bestätigte sich dies durch Histologie oder klinischen Verlauf. Für diese 104 Läsionen betrugen Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit der Methode 93,8, 100 und 95,2 %. Größe und Tiefe der Läsionen hatte auf die Präzision der Methode keinen wesentlichen Einfluss. Die Häufigsten Komplikationen waren Pneumothorax (n = 44, 34,0 %) und Hämoptysen (n = 13, 9,9 %).

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