Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2008; 52(3): 140-145
DOI: 10.1055/s-0028-1082590
Originalia
Praxis
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Eine Schizophrenie? Homöopathie und Psychiatrie bei einem schwer traumatisierten Flüchtling im aufenthaltsrechtlichen Verfahren

Heinz Eppenich
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Publication Date:
18 September 2008 (online)

Zusammenfassung

In diesem Beitrag geht es sowohl um einen als Lehrbeispiel dargebotenen homöopathischen Therapieerfolg mit Anacardium, bei dem das Prüfungssymptom „es war ihm, als wenn er seinen Namen rufen hörte” verifiziert wird, als auch um das Problem, welche Instanz gerichtlich legitimiert ist, über die medizinischen (diagnostischen wie therapeutischen) Wahrheitsfragen im Asylverfahren schwer traumatisierter Flüchtlinge zu entscheiden. Den Mittelteil bildet ein Briefwechsel zwischen dem Verfasser und einem psychiatrischen Kollegen; dabei sind die Namen der beteiligten Personen bis auf den Namen des Verfassers unkenntlich gemacht.

Summary

An essay with a twofold topic: the presentation of a model case study of a successful prescription of Anacardium with a verification of the proving symptom „he imagined he heard his name called” as well as the problem, which instance is legally authorized to judge the evidence of truth (diagnostic and therapeutic) in the asylum proceedings of severely traumatized refugees. The middle part consists of a correspondence of the author and a psychiatrist; the names of the persons involved have been made unrecognizable with the exception of the author’s name.

Literatur

  • 01 Hg.. BAFF (Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer) .Begutachtung traumatisierter Flüchtlinge. Karlsruhe; Loeper 2006: 35 ff
  • 02 Haasen C, Yagdiran O. Beurteilung psychischer Störungen in einer multikulturellen Gesellschaft. Freiburg; Lambertus 2000
  • 03 Stauth A. Von wegen schizophren. Zur Kritik der Schizophrenie-Theorien. München; AG SPAK Publikationen 1982

Anmerkungen

01 Hinweis von Prof. Dr. Günter Seidler auf der Fortbildungsveranstaltung „Begutachtung psychisch reaktiver Traumafolgen in aufenthaltsrechtlichen Verfahren bei Erwachsenen nach dem 24-Stunden-Curriculum der Bundesärztekammer”, Stuttgart im Oktober 2006.

02 Vgl. hierzu das Referat „Diagnostik und ‚Eugenik’” von Dr. Thomas Huonker zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus im Psychiatriezentrum Reichenau im Januar 2004. ZPR-Info 01/2004.

03 Worauf eine Betroffene sowie der Vorsitzende des Bundesverbands Psychiatriebetroffener selbst in einer Sendung des Deutschlandfunks am 18. März 2008 ausdrücklich hinwiesen. Von meinen eigenen Patienten habe ich dies im Laufe der Jahre auch immer wieder erfahren.

Siglen

K  = Kent: Repertory of the Homoeopathic Materia Medica

CK II = Hahnemann: Die chronischen Krankheiten, Bd. 2

Dr. med. Heinz Eppenich

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