Allgemeine Homöopathische Zeitung 2008; 253(5): 230-243
DOI: 10.1055/s-0028-1082594
Originalia

© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Die Behandlung des akuten Gichtanfalls

Martin Bündner
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Publication Date:
23 September 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei einem Patienten kommt es über einen längeren Zeitraum zu häufig rezidivierenden akuten Gichtanfällen, die regelmäßig zuerst durch den Patienten selbst mit Arzneien aus dem homöopathischen Arzneischatz und mit nichtsteroidalen Antiphlogistika erfolglos eigenbehandelt werden, dann jedoch zügig auf die Verabreichung der zur individuellen Symptomatik passenden homöopathischen Arznei abklingen.

Beobachtungen und Schlussfolgerungen zur homöopathischen Behandlung akuter Gichtanfälle runden die Kasuistik ab.

Summary

In a patient with often recurring acute gouty attacks over a longer period, these attacks decayed in each case easily after prescription of the particular homeopathic remedy which is adapted to the individual pathology. The attacks were treated continuously ineffective before with remedies of the homeopathic drug treasure and with non-steroidal anti-inflammatory drugs by self-treatment through the patient himself.

Observations and conclusions about the homeopathic treatment of acute gouty attacks rounds off the case.

Anmerkungen

01 Der Patient hat jedoch keine Steroide und auch kein Colchicin eingenommen.

02 Die rheumatischen Schmerzen werden analog zu den Gichtschmerzen betrachtet.

03 Der akute Gichtanfall im Sinne einer Arzneimittelprüfung aufgrund einer theoretisch angenommenen Überdosierung von Lachesis erscheint dem Autor als unwahrscheinlich.

04 Problematisch ist an dieser Repertorisationsweise die Kombination zweier Repertorien, die gänzlich unterschiedlicher Natur sind. Hier besteht die prekäre Situation, entweder die unsicher erscheinenden Begleitsymptome erfassen zu müssen oder auf die auffällige – weil nicht reißende – lokale Empfindung verzichten zu müssen. Der Autor hat entschieden, dass in dieser Situation der Auffälligkeit der lokalen Empfindung mehr Bedeutung als den nicht eindeutigen Begleitsymptomen zuzumessen sei.

05 Dies steht im Gegensatz zur Behandlung des Gesamtbildes der chronischen Symptomatik.

Literatur

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Dr. med. Martin Bündner

Kronenstr. 7

72070 Tübingen

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