Pneumologie 2008; 62 - A14
DOI: 10.1055/s-0028-1083125

Kasuistik: REM-Schlaf assoziierte alveoläre Hypoventilation bei einem Patienten mit Morbus Bechterew

T Podszus 1, HW Jacob 1, I Herrmann 1
  • 1Sana Klinikum Hof, Medizinische Klinik, Schlafmedizinisches Labor

Ein 53-jähriger Patient, der seit 12 Jahren an einem Morbus Bechterew litt, wurde wegen nächtlicher Dyspnoeanfälle im Schlaflabor mittels der kardiorespiratorischen Polysomnographie untersucht. Zusätzlich wurde kontinuierlich transcutan der pCO2 registriert. Neben einem erhöhten Arousal-Status mit multiplen Aufwachreaktionen fand sich ein verminderter Tiefschlafanteil, erhaltener REM-Schlaf und eine Zunahme des Leichtschlafes. Der RDI betrug 14 Phasen/h. Neben Phasen mit oberer Atemwegsobstruktion traten im REM-Schlaf schwere Desaturationen mit einer begleitenden Hyperkapnie (bis 65mmHg) auf. Mittels nCPAP-Therapie (bis 8cm H2O) konnten die Obstruktionen beseitigt werden, der RDI sank auf 2,3/h. Im REM-Schlaf wurden unter CPAP SaO2-Werte über 90% gemessen, REM-assoziiert konnten immer wieder pCO2-Anstiege bis 60mmHg gemessen werden. Ein kontinuierlicher Anstieg des nCPAP-Druckes führte bei 15 cmH2O zum repetitiven Auftreten von zentralen Apnoen, eine ausreichende Einstellung konnte bei einem CPAP-Druck von 13cm H2O erreicht werden. Die pCO2-Werte stiegen nicht mehr über 54mmHg.

Die Beurteilung der Ventilation im Schlaf ist bei Patienten mit respiratorischer Insiffizienz mittels der SaO2-Registrierung nicht ausreichend für die Erkennung einer alveolären Hypoventilation. Hypoventilation und Hyperkapnie infolge einer insuffizienten Beatmungstherapie bei respiratorischer Insuffizienz können durch die Registrierung des pCO2 wirksam vermieden werden.