Pneumologie 2008; 62 - A20
DOI: 10.1055/s-0028-1083131

Effekte einer intensivierten Patientenbetreuung in den ersten 3 Monaten nach Einleitung einer CPAP- Therapie auf die Compliance

G Nilius 1, U Cottin 2, S Burian 1, A Happel 1, U Domanski 1, KH Rühle 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin Ambrock, Hagen, Universität Witten-Herdecke
  • 2Medizinischer Dienst der Krankenkassen Westfalen

Einleitung und Fragestellung: Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 1/3 der Patienten, bei denen die CPAP-Therapie wirksam ist, die Therapie im häuslichen Umfeld nicht nutzen. In kleineren Studien konnte eine Verbesserung der Nutzung der CPAP-Therapie durch eine intensive Patientenbetreuung zur Beginn der Therapie gezeigt werden.

Untersucht wird die Frage, ob durch eine intensive Patientennachbetreuung nach Entlassung aus einem stationären Schlaflabor eine Verbesserung der Compliance erreicht werden kann.

Methodik: 61 Patienten (21 weiblich, Alter: 52,6±12,3, BMI: 31,7±6,2, AHI: 36,9±28,7, min. SaO2min: 77,3±16,6, ESS: 9,8±4,7), bei denen erstmals die Diagnose einer SBAS gestellt worden war, unterliefen während der stationären Einstellung auf CPAP ein intensives Schulungsprogramm bestehend aus täglichen CPAP-Übungsphasen im Wachzustand, täglicher Masken- und ärztlicher Visite und Gruppenunterweisungen.

In einer prospektiv randomisierten Studie wurde eine Gruppe durch geschulte Mitarbeiterinnen wöchentlich zu Hause angerufen um Therapie assoziierte Probleme zu erkennen. Zusätzlich wurde diese Gruppe zu einer ärztlichen Untersuchung/Nachschulung nach Ablauf von 6 Wochen eingeladen.

Die Kontrollgruppe unterlief während der stationären Behandlung ein identisches Schulungsprozedere, nach Entlassung aus der Behandlung erfolgte jedoch keine weitere aktive Beratung durch das Schlaflabor.

Alle Patienten konnten beim Auftreten von Problemen Kontakt zum Schlaflabor aufnehmen. Nach Ablauf von 12 Wochen wurde die Compliance erfasst.

Ergebnisse: Die Compliance betrug in der aktiv beratenden Gruppe im Durchschnitt 4,0±1,8h, in der Kontrollgruppe dagegen 4,4±2,7h.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse einer laufenden Untersuchung weisen daraufhin, dass die intensive Schulung während einer stationären schlafmedizinischen Behandlung von Patienten mit einem OSAS und erstmaliger CPAP-Therapie ausreichend -ist, da eine zusätzliche ambulante Betreuung in den ersten 12 Wochen keine Verbesserung der Nutzung der CPAP-Therapie bewirkt.