Dialyse aktuell 2008; 12(6): 384-385
DOI: 10.1055/s-0028-1086188
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Integriertes Anämiemanagement - Welche Faktoren bei EPO-Resistenz berücksichtigt werden sollten

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Publication Date:
08 September 2008 (online)

 

Die renale Anämie bei chronisch niereninsuffizienten Patienten wird mit Erythropoese stimulierenden Sustanzen behandelt. Trotz dieser Therapie gelingt es oft nicht, den Hämoglobinwert (Hämoglobin: Hb) dauerhaft im empfohlenen Zielbereich zwischen 11 und 12 g/dl zu halten.

Dies hat Auswirkungen, wie beispielsweise die RISCAVID[1]-Studie belegt [1]. Patienten mit Hb-Werten unter 11 g/dl bzw. einer überdurchschnittlich hohen EPO-Dosis (EPO: Erythropoetin) hatten eine um 70 % erhöhte kardiovaskuläre und eine um 60 % erhöhte Gesamtmortalität gegenüber Patienten, die ohne EPO-Therapie einen Hb-Wert zwischen 12,5 ± 1,2 g/dl aufwiesen. Daher ist es notwendig zu ermitteln, warum die Patienten auf die Therapie nicht ansprechen und die Ursache möglichst zu beseitigen. Wird die EPO-Resistenz korrigiert, sinken die Kosten, da geringere Dosierungen notwendig sind.

Die häufigste Ursache für eine EPO-Resistenz ist ein absoluter oder funktioneller Eisenmangel. Eine intravenöse (i. v.) Eisentherapie verbessert meist das hämatopoetische Ansprechen auf EPO.

Es gibt jedoch noch zahlreiche andere Gründe, warum Patienten auf eine EPO-Therapie nicht ansprechen. In einer Subgruppenanalyse der ECAP[2]-Studie [2] zählten 15 % der Patienten zu den Hyporespondern. Bei etwa 52 % der Patienten bestimmten vor allem folgende Faktoren die erforderlichen höheren EPO-Dosierungen:

Diabetes mellitus Hb-Abfall durch Gabe von Hemmern des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) Proteinurie Transferrinsättigung (TSAT) Serumeisen Alter Hb-Wert vor Beginn der Behandlung Body-mass-Index (BMI).

Literatur

  • 01 Panichi V et al. ERA-EDTA Congress 2008. 
  • 02 Rossert J . Gassmann-Mayer C . Frei D . Mc-Cellan W . Prevalence and predictors of epoetin hyporesponsiveness in chronic kidney disease patients.  Nephrol Dial Transplant. 2007;  22 794-800
  • 03 Locatelli F . Aljama P . Bárány P . et al . Revised European best practice guidelines for the management of anaemia in patients with chronic renal failure.  Nephrol Dial Transplant. 2004;  19 (Suppl. 2) ii1-47
  • 04 European Best Practice Guidelines Expert Group on Hemodialysis, European Renal Association. Section VII. Vascular disease and risk factors.  Nephrol Dial Transplant. 2002;  17 (Suppl. 7) 88-109
  • 05 Hung SC . Tung TY . Yang CS . Tamg DC . High-calorie supplementation increases serum leptin levels and improves response to rHuEPO in long-term hemodialysis patients.  Am J Kidney Dis. 2005;  45 1073-1083

01 RISchio CArdiovascolare nei pazienti afferenti all Area Vasta In Dialisi

02 Early Correction of Anemia in the Progression of CKD

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