Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2008; 18 - A14
DOI: 10.1055/s-0028-1087067

Auswirkungen der Hospitalisationszeit bei Knie-TEP-Implantation auf die Fähigkeitsstörungen bei Aufnahme in die AHB

T Kunze 1
  • 1Median-Klinik, Bad Lausick

Fragestellung: Wirkt sich die verkürzte Hospitalisationszeit bei Knie-TEP-Implantation auf die Fähigkeitsstörungen zur Aufnahme der Pat. in die AHB aus, bedingt das eine Veränderung des Rehabilitationsprogrammes und besteht ein Einfluss auf nach AHB bestehenden Fähigkeitsstörungen?

Methodik: Im 2. Halbjahr 2004 führten wir in unserer Klinik den HSS-Score am Aufnahmetag und einen Tag vor AHB-Ende zur Bewertung der Patienten nach Knie-TEP-Implantation ein. Neben den Daten wie Alter und Geschlecht wurde der Zeitpunkt des AHB-Beginns postoperativ dokumentiert. Es wurden die jeweiligen Scores der Jahre 2004 und 2007 mittels gepaarten t-Tests verglichen.

Ergebnisse: In die Untersuchung wurden 151 Pat. des Jahres 2004 und 148 Pat. des Jahres 2007 einbezogen, das Durchschnittsalter betrug 66,8/68 Jahre, der Anteil der Frauen lag bei 76 bzw. 80%. Ein Zusammenhang des Alters und Geschlechtes mit den Score-Werten konnte nicht nachgewiesen werden. Der Zeitpunkt des AHB-Beginns postoperativ reduzierte sich signifikant von 15,4 auf 13,5d (p<0.001), der Ausgangs-Score von 69,5 auf 65,7 Punkte (p<0.001), der Entlassungs-Score von 87,8 auf 86,3 Punkte (p<0.05). Da bereits im Jahr 2006 27% der KTEP-Patienten die AHB vor Abschluss der Wundheilung begannen, war eine Individualisierung des Therapieprogrammes erforderlich. Neben der Einzelgymnastik betraf das auch die Gruppentherapien, die seitdem in 2 Leistungsgruppen durchgeführt werden, wobei ein HSS-Wert von 60 Punkten Kriterium der Einteilung war.

Diskussion: Der Zeitraum zwischen Knie-TEP-Implantation und Beginn der stationären Rehabilitation hat sich in unserer Klinik seit 2004 signifikant verkürzt, was auch zu einer signifikanten Verschlechterung der Ausgangs-Scores führte. Wegen der zunehmenden Leistungsunterschiede der Pat. wurde eine Individualisierung des Therapieprogrammes nötig, womit zumindest die Differenz der Ausgangswerte, die ein Maß der Fähigkeitsstörungen darstellt, reduziert werden konnte.