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DOI: 10.1055/s-0028-1087068
Lebensqualität und Einschränkungen der Aktivitäten und Teilhabe in der Rehabilitation bei onkologischen Patienten (VEKTOR-Studie)
Fragestellung: Die Erfassung der Lebensqualität (LQ) in verschiedenen Lebensbereichen im Sinne von Aktivitäten und Teilhabe stellt einen bedeutsamen Ansatz hinsichtlich Erfolgsmessung, verstärkter Patientenorientierung und Individualisierung in der Reha dar. In der VEKTOR-Studie wird deshalb ein Instrument zur direkten Veränderungsmessung der LQ entwickelt, das auf den ICF-Kategorien von Aktivitäten und Teilhabe basiert. Die Fragestellungen in der aktuellen Projektphase betreffen grundlegende Skaleneigenschaften und den Vergleich zu anderen LQ-Fragebögen.
Methodik: Es sich um eine prospektive Längsschnittstudie mit Ein-Gruppendesign und zwei Messzeitpunkten (Beginn und Ende der Reha) bei 200 konsekutiven Patienten aus 5 verschiedenen Reha-Kliniken mit Mamma-CA, Colon-CA, Bronchial-CA oder Prostata-CA. Den Studienteilnehmern wurde das Fragebogeninstrument zur schriftlichen Beantwortung vorgelegt. Zur Abschätzung der Konstruktvalidität wurden weiterhin QLQ-C-30, IMET, HADS und SWE eingesetzt. Aus der Krankenakte wurden Angaben zu Diagnosen und Krankheitsschwere und -verlauf entnommen.
Ergebnisse: Die Daten wurden in den kooperierenden Reha-Kliniken Bad Salzelmen (Schönebeck), Eisenmoorbad Schmiedeberg, Teufelsbad Fachklinik Michaelstein, MEDIAN-Klinik Kalbe-Milde und Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode erhoben. Beschrieben werden die Ergebnisse der teilhabebezogenen LQ-Messung über die zwei Messzeitpunkte im Vergleich zu QLQ-C-30 und IMET.
Diskussion: Die Erhebung ICF-bezogener Einschränkungen von Aktivitäten und Teilhabe stellt sich als geeignete Zugangsmöglichkeit zur Erfassung von LQ dar. Die kurze synoptische Ansprache der ICF-Domänen gestattet die ökonomische Erfassung von Einschränkungen in den verschiedenen Teilhabebereichen. Entsprechend kann das Verfahren auch als Screening genutzt werden, dessen Ergebnisse eine Gesprächsgrundlage für Rehazielevereinbarung, Behandlungsassignment und ggf. nachfolgende psychologische/sozialmedizinische Beratung sind.