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DOI: 10.1055/s-0028-1088481
Darstellung des Bayerischen Fachprogrammes für Palliativstationen und Vorstellung der Ergebnisse der medizinischen Konzeptprüfungen
1. Fragestellung: Auf welche Weise ist Qualitätssicherung auf Palliativstation möglich? 2. Methode: Anhand des Bayerischen Fachprogrammes, erstellt 5/06, erfolgt die Prüfung der medizinischen Konzepte von Palliativstationen, die neu eröffnet werden bzw. ihre Bettenzahl erhöhen wollen. 3. Ergebnisse: Stand März 2008
3.1. Anzahl der geprüften Einrichtungen:
35 Standorte (=380 Betten) mittels Erst- bzw. Zweit- und Drittkonzept
3.2. Fachdisziplin der ärztlichen Leitung der Palliativstationen (Anzahl):
- Internistische Leitung (16)
- Anästhesiologische Leitung (8)
- Anästhesiol./Internist. Leitung (2)
- Neurologische Leitung (2)
- ohne nähere Angaben (7)
3.3. Ärztliche Qualifikation:
Zum Zeitpunkt der Eröffnung der Palliativstation wird das Vorliegen der abgeschlossenen Zusatzweiterbildung Palliativmedizin bei mindestens 1 Arzt gefordert.
Vorliegend: 17 Einrichtungen
Nicht erfüllt: 18 Einrichtungen
3.4. Pflegerische Qualifikation:
Zum Zeitpunkt der Eröffnung der Palliativstation wird das Vorliegen des abgeschlossenen 160-Std. Palliative-Care-Kurses von der Stationsleitung, ihrer Vertretung und 30% des übrigen Pflegeteams gefordert.
3.4.1. Abgeschlossene pflegerische Qualifikation des gesamten Teams:
Vorliegend: 4 Einrichtungen
Nicht erfüllt: 31 Einrichtungen
3.4.2. Abgeschlossene pflegerische Qualifikation der Stationsleitung:
Vorliegend: 16 Einrichtungen
Nicht erfüllt: 19 Einrichtungen
3.4.3. Abgeschlossene pflegerische Qualifikation der Stellvertretung der Stationsleitung:
Vorliegend: 7 Einrichtungen
Nicht erfüllt: 28 Einrichtungen
3.4.4. Abgeschlossene pflegerische Qualifikation von 30% des übrigen Pflegeteams:
Vorliegend: 6 Einrichtungen
Nicht erfüllt: 29 Einrichtungen
3.5. Zeitlicher Arbeitseinsatz weiterer Therapeuten:
Zum Zeitpunkt der Eröffnung der Palliativstation werden insgesamt 6h/Pat./Woche von weiteren Therapeuten (Sozialarbeiter, Seelsorger, Therapeuten) gefordert.
6h/Pat/Woche erfüllt: 22 Einrichtungen
Nicht erfüllt: 13 Einrichtungen
4. Schlussfolgerung:
Die Auswertung der medizinischen Konzeptprüfungen von 35 Einrichtungen zeigt im Bereich der Pflege, dass die Pflegeleitungen der Palliativstationen ungefähr in 50% der Fälle die abgeschlosssene palliativmedizinische Ausbildung nachweisen können, ähnlich wie bei den Ärzten.
Die Qualifikation der Stellvertretungen der Pflegeleitung und von 30% des übrigen Pflegeteams weisen große Defizite auf; die Vorraussetzungen sind in ca. 25% erfüllt.
Der zeitliche Arbeitseinsatz der weiteren Therapeuten (Sozialarbeiter, Seelsorger, Therapeuten), der im Fachprogramm insgesamt auf 6 Stunden/Patient/Woche festgelegt wurde, wird ungefähr in 50% der Einrichtungen erfüllt.
Das Ziel dieses Fachprogrammes ist es, eine hohe Qualität im Bereich der Palliativmedizin zu erzielen und diese in praxi umzusetzen.