Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_03_11
DOI: 10.1055/s-0028-1089042

Brustzentrenkonzept NRW- was ist aus Sicht der Brustzentren anders als bei den anderen Zertifizierungen?

R Würstlein 1, M Warm 1, P Steffen 2, H Pfaff 3, P Mallmann 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Köln, Klinikum der Universität zu Köln, Köln
  • 2ZVFK Med. Fakultät der Uniklinik köln, Köln
  • 3ZVFK Med. Fakultät der Uniklinik Köln, Köln

Einleitung: Zur Verbesserung der Versorgungsqualität bei Brustkrebs hat NRW, anders als andere Bundesländer, eine verpflichtende Zertifizierung und Zentralisierung vorgegeben. Seit 2003 wurde die Zahl der operierenden Krankenhäuser in NRW von rund 250 auf zurzeit 97 Standorte in 51 Brustzetnren (BZ) reduziert. Darstellung: Um das Konzept „nachsteuern“ zu können, wird im Rahmen einer begleitenden Versorgungsforschung der Implementierungsstand der BZ aus Sicht der Beteiligten untersucht. Dazu wurde im Jahr 2007 eine einmalige Stellvertreterbefragung in den BZ durchgeführt. Bereits im dritten Jahr erfolgte 2008 die Patientinnenbefragung, die den Netzwerkkoordinatoren durch entsprechendes Benchmarking als Steuermodul zur Überprüfung der geleisteten Qualität dient. Darüberhinaus bietet die Abteilung Medizinische Soziologie in halbjährigen Benchmark-Workshops die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch der beteiligten BZ. Beim Workshop im April 2008 konnten drei Themen mit Problem- und Erfolgsfaktoren von insgesamt 42 Teilnehmer/innen aus 21 BZ / 25 OP-Standorten erarbeitet werden. Diskussion: Auswertungen der Stellvertreterbefragung zum Implementierungsstand des BZ-Konzepts zeigen, dass viele Zertifizierungskriterien bereits erfüllt sind und aus Sicht der Befragten insbesondere die psychoonkologische Patientinnenbetreuung und der interdisziplinäre Behandlungsansatz verbessert wurden. Insbesondere der Erfahrungsaustausch zur Lösung konkreter Fragestellung bietet eine Hilfe im Alltag. Derzeit wird die Vernetzung der Netzwerkkoordinatoren zur Verbesserung der Kommunikation realisiert. Im Verlauf wird zu prüfen sein, ob sich diese positiven Erfahrungen der Beteiligten auch auf die Zufriedenheit und das Outcome der Patientinnen auswirken.