Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1089518
Das Lokale Angiotensin II System beeinflusst das in vivo Wachstum und die Progression von subkutan-implantierten Magenkarzinomzellen im Tiermodell
Einleitung: In den vergangenen Jahren sind zahlreiche epidemiologische, phänomenologische und tierexperimentelle Beweise zusammengetragen worden, die zeigen, dass das lokale Angiotensin System (LAS), das aus Angiotensin I und II, Angiotensin Converting Enzym (ACE) und den Angiotensin-Rezeptoren besteht, in der Biologie maligner Tumoren eine wichtige Rolle spielt und medikamentös beeinflussbar ist. In unseren vorherigen Studien konnten wir zeigen, dass ACE, AT1R und AT2R im Magenkarzinom lokal exprimiert werden und ACE-Hemmer und AT1-Blocker die in vitro Proliferation und Invasion von Magenkarzinomzelllinien hemmen.
Ziele: In einer Pilotstudie sollte im Nacktmausmodell der Einfluss von ACE-Inhibitioren bzw. AT1R-Antagonisten auf das in vivo Wachstum und die Progression von subkutan-implantierten Magenkarzinomzellen untersucht werden.
Methodik: Bei Magenkarzinomzelllinien wurde die Expression von ACE, AT1R und AT2R überprüft. Bei 4 bis 6 Wochen alten athymischen Nacktmäusen (BALB/cAnNCrl-nuBR) wurden jeweils 1×107 Magenkarzinomzellen (MKN28, MKN45 und N87) subkutan implantiert. Nachdem die Tumoren einen Durchmesser von 5mm erreicht hatten, wurden die Mäuse mit ACE-Inhibitor (Enalapril; 10mg/kg/Tag), AT1R-Antagonist(Olmesartan; 10mg/kg/Tag) oder PBS (Kontrolle) täglich über eine Schlundsonde behandelt. Für die Sammlung von Überlebensdaten, wurde einen 15mm Tumordurchmesser als Endpunkt gesetzt.
Ergebnis: Die Tumoren der drei Zelllinien wiesen voneinander sehr unterschiedliche Phenotypen und Wachstumseigenschaften auf. Über einen Zeitraum von 50 Tagen konnte durch die Behandlung mit Enalapril und Olmesartan das Tumorwachstum deutlich gehemmt werden. Auch eine signifikante Verbesserung in der Überlebenszeit wurde mit Enalapril und Olmesartan erreicht. Angiogenese und Lymphangiogenese wurden auch untersucht.
Schlussfolgerung: Obwohl weitere Studien notwendig sind, könnten gegen das LAS gerichtete Medikamente zukünftig eine wichtige Ergänzung der Therapie des Magenkarzinoms darstellen.