Neuropediatrics 1973; 4(2): 207-225
DOI: 10.1055/s-0028-1091741
Case report

© 1973 by Thieme Medical Publishers, Inc.

Niemann-Pick Disease Type C: Case Report with Ultastructural Findings1

A. P. Anzil, K. Blinzinger, P. Mehraein, S. Dozic
  • Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München, and Patoloski Institut, Medicinski Fakultet, Beograd
1Presented at the Deutsch-Schweizerische Neuropathologen-Tagung in Gstaad, Switzerland, in March 1972The authors thank Dr. K. Harzer, formerly of the Max-Planck-Institut für Psychiatrie in Munich, for performing the chemical studies of this case
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Publication History

1972

1972

Publication Date:
18 November 2008 (online)

Abstract

A 14-year-old boy died after a long neurological illness characterized mainly by dementia and spasticity. Hepatosplenomegaly was not observed. The autopsy revealed ballooning of scattered nerve cells in the neuraxis and nests of large clear or eosonophilic cells in the spleen and lymph nodes. The sphingomyelin content in the spleen was six times that of a normal control. Electron microscopy of the formalin-fixed frontal cortex showed numerous intraneuronal lamellated bodies resembling the membranous cyto-plasmic and zebra bodies seen in other storage diseases. Myelin sheaths exhibited various forms of extracellular disintegration. In the spleen, some cells contained bundles of roughly concentrical lamellae (myelin figures) occurring either severally in the cytoplasm or comprised in large lysosome-like bodies of variable composition. Heterogeneity and lack of specificity of the inclusions are emphasized. The possible artifactual nature of the myelin sheath changes is considered. The lack of particulate deposition of the cholesterol moiety is commented upon. Some explanations for the tissue cholesterolosis of NIEMANN-PICK disease are mentioned.

Zusammenfassung

Bei dem hier beschriebenen Fall handelt es sich um einen Knaben aus dem südlichen Bereich Jugoslawiens, der nach einem längeren, durch Anfallsaktivität sowie zunehmende Demenz und Tetraspastik gekennzeichneten Krankheitsverlauf im Alter von 14 Jahren ad exitum kam. Die Mutter und vier Geschwister sind angeblich schwachsinnig. Extraneurale Symptome wurden klinisch nicht beobachtet; insbesondere bestand keine Hepatosplenomegalie. Diagnostisch wurde deshalb das Vorliegen eines diffusen degenerativen Prozesses des ZNS erwogen. Histopathologisch fanden sich ubiquitär im ZNS Neurone mit aufgeblähtem Zellkörper sowie in der Milz und in Lymphknoten herdförmige Ansammlungen von großen Elementen mit wabig-hellem oder eosinophilem Zytoplasma. Dünnschichtchromatographisch erwies sich der Sphingomyelingehalt der Milz als sechsmal so groß wie der bei einem normalen Kontrollfall, was die morphologische Verdachtsdiagnose einer NIEMANN-PICKschen Krankheit (Typ C) bestätigte. Bei der elektronenmikroskopischen Untersuchung der nach der Autopsie primär mit gewöhnlichem Formalin fixierten Stirnhirnrinde wurden in Nervenzellen zahlreiche lamellierte Zytoplasmaeinschlüsse beobachtet, die eine Ähnlichkeit mit den bei einigen anderen Speicherkrankheiten vorkommenden konzentrischen Membrankörpern (MCBs) und Zebrakörpern aufwiesen. Dieser ultrastrukturelle Befund korrelierte gut mit dem chemischen Nachweis einer mäßigen örtlichen Vermehrung von GM1-Gangliosid in der grauen Substanz, die aber angesichts der langen Lagerung des Materials in Formalin nicht mehr auf einen bestimmten Typ von Begleitgangliosidose bezogen werden kann. Die Markscheiden zeigten häufig mannigfache extrazelluläre Zerfallserscheinungen; es ließ sich jedoch nicht entscheiden, ob diese auf intravitalen Vorgängen oder nur auf postmortalen Veränderungen oder auf einer Kombination der beiden beruhten. In der Milz enthielten manche Zellen periodisch strukturierte Lamellenstapel von annähernd konzentrischem Aufbau (sog. Myelinfiguren), die entweder separat im Perikaryon lagen oder gruppenweise in großen lysosomenartigen Körpern zusammen mit oft recht gemischtem Inhalt anderer Art eingeschlossen waren. Es wird hervorgehoben, daß diese periodischen Schichtungsfiguren aufgrund ihrer strukturellen Variationsbreite und ihres Auftretens bei ganz unterschiedlichen Prozessen nicht als pathognomonisch für die NIEMANN-PICKsche Krankheit zu werten sind. Dem im Vergleich zu einem Normalfall etwa verdoppelten Cholesteringehalt der Milz stand das Fehlen von partikulären Cholesterindepots in den morphologisch untersuchten Zellen gegenüber. Es wird deshalb versucht, für die konkommittierende Gewebscholesterinose beim Typ C der NIEMANN-PICKschen Krankheit einige andere plausible Erklärungen zu geben.

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