Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5 - A142
DOI: 10.1055/s-0028-1096102

Optimierung der VACORA Vakuumbiopsie unter Einsatz einer seitlich geöffneten „Halfpipe“-Koaxialkanüle: Erste klinische Ergebnisse unter Ultraschallsicht

T Teubner 1, M Schimmele 1, M Häfner 1, R Hildenbrand 2, J Teubner 1
  • 1Diagnostisches Brustzentrum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • 2Pathologisches Institut Bonn, Bonn, Deutschland

Ziel: Entwicklung und Evaluation einer neuen Koaxialkanüle für die VACORA-Handheld-Vakuumbiopsie unter US-Sicht zur:

  • Verbesserung der Nadelführung bei diffusen Befunden,

  • Verhinderung der Gewebedislokation bei der Ablation umschriebener Läsionen,

  • optimierten Pre-Fire-Darstellung des zu biopsierenden Areals.

Material und Methode: Bei standardisierter Anwendung der VACORA-Handheld-Vakuumbiopsie entstehen folgende Probleme:

  • Keine kontinuierliche Lokalisationskontrolle zwischen den Biopsiemanövern

  • Dislokation der Koaxialkanüle während der Gewebenetnahmen

Mithilfe der „Halfpipe“-Koaxialkanüle können diese Schwierigkeiten reduziert werden: Durch eine distale Verlängerung mit halbseitig ausgefräster Notch am Ende der Koaxialkanüle wird die geöffnete Kammer der Saugnadel vor deren Einführung simuliert und nach Entfernen des Trocars die zu biopsierende Region durch Geweberetraktion stabilisiert. Die Durchführbarkeit der US-gesteuerten Handheld-Vakuumbiopsie wird mit der „Halfpipe“-Koaxialkanüle bei n=12 Fällen herausgestellt.

Ergebnisse: Die halbrunde Öffnung der Koaxialkanüle konnte in allen Fällen sonografisch dargestellt werden. Hierdurch war eine befundnahe Positionierung (<5mm) vor dem Einführen der Saugbiopsienadel möglich und ein stabiler Pfad zur Läsion gegeben.

In n=7 Fällen wurden diffuse Läsionen angegangen (mikrozyst. Mastopathie, sklerosierende Adenose, DCIS). Es wurden 3–9 Zylinder entnommen (Median 6). Das histologische Ergebnis wurde im Mittel bereits nach 1,1 Zylindern erreicht. In n=5 Fällen konnten umschriebene Läsionen (sklerosiertes FA, fokale sklerosierende Adenose, Papillom) vollständig abladiert werden, die im späteren Follow-up nicht mehr nachweisbar waren.

Zusammenfassung: Mit der „Halfpipe“-Koaxkialkanüle wird die ultraschallgesteuerte Vakuumbiopsie mit dem VACORA-System optimiert. Die Anzahl der notwendigen Biopsiezylinder kann reduziert werden. Eine Ablation von kleinen Läsionen ist problemlos möglich. Gegenüber standardmäßiger Koaxialsysteme wird die Zielgenauigkeit verbessert, weshalb die „Halfpipe“-Koaxialkanüle generell bei allen US-gesteuerten Vakuumbiopsien empfohlen wird.