Z Gastroenterol 2008; 46 - K15
DOI: 10.1055/s-0028-1096436

Ungewöhnliche Ursache einer Hypokalzämie mit Gewichtsverlust

M Caselitz 1, J Kuhfahl 1, S Wagner 1
  • 1Medizinische Klinik II, Klinikum Deggendorf

Eine 42-jährige Patientin mit frühkindlichen Hirnschaden wird wegen Hypokalzämie und 10kg Gewichtsverlust zur weiteren Abklärung stationär eingewiesen. Anamnestisch gibt die Patientin an subjektiv beschwerdefrei zu sein. Der körperliche Untersuchungsbefund ergibt keinen wegweisenden pathologischen Befund – insbesondere keinen Hinweis auf eine Tetanie. Im Rahmen der initialen Labordiagnostik fanden sich reduzierte Konzentrationen für Ca, Eiweiß, Quick und Gesamtcholesterin, dagegen fanden sich leicht erhöhte Aktivitäten für GOT, GPT und AP. Am dritten stationären Tag bot die Patientin das klinische Bild einer Tetanie. In der weiterführenden Diagnostik fand sich zum einen eine erhöhte Konzentration für Parathormon und Antikörper gegen Gewebstransglutaminase sowie eine eine Zottenatrophie in der Duodenalbiopsie. Eine glutenfreie Diät wurde eingeleitet. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bei der Patientin die Malabsorption auf dem Boden einer Sprue zu einer Hypokalzämie mit sekundärem Hyperparathyreodismus geführt hat. Es liegt damit die seltene Erstmanifestation einer Sprue durch eine Hypokalzämie vor.