Z Gastroenterol 2008; 46 - K30
DOI: 10.1055/s-0028-1096451

Interdisziplinäre Studiengruppe „Hereditäre gastrointestinale Tumore“ Würzburg/Aschaffenburg

R Melcher 1, S Herterich 2, T Katzenberger 3, E Kunstmann 4, O Al-Taie 5
  • 1Medizinische Klinik II, Universität Würzburg
  • 2Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Universität Würzburg
  • 3Institut für Pathologie, Universität Würzburg
  • 4Institut für Humangenetik, Universität Würzburg
  • 5Medizinische Klinik, Klinikum Aschaffenburg

Die gastrointestinalen Tumorerkrankungen haben eine Inzidenz von 100:100000. Vorliegende Untersuchungen zeigen eine erbliche Disposition in ca. 5 Prozent der Fälle. Der Regierungsbezirk Unterfranken mit Sitz in Würzburg hat 1,3 Mio. Einwohner. Daraus ergeben sich ca. 65 Neuerkrankungen mit einem erblichen Tumor pro Jahr. Bei einem durchschnittlichen Erkrankungsalter von ca. 40 Jahren gibt es etwa 2600 Genträger in Unterfranken. Der Identifikation der Menschen, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines erblichen gastrointestinalen Tumors aufweisen kommt entscheidende Bedeutung für die rechtzeitige Ergreifung von Präventivmaßnahmen zu. Die interdisziplinäre Studiengruppe HNPCC Würzburg/Aschaffenburg hat die Strukturen zur Patientenidentifikation, Beratung und Diagnostik (HNPCC, FAP) von hereditären gastrointestinalen Tumoren in Unterfranken etabliert. Risikopatienten/-familien werden von einem Humangenetiker und einem Kliniker beraten und ggf. die Diagnostik zur Abklärung eingeleitet. Bis jetzt wurden 33 Patienten identifiziert (HNPCC: 22/33, FAP: 8/33, hereditäre Magenkarzinome: 3/33). Für die weitere Suche ist die Gruppe auf die Zuweisung von niedergelassenen Kollegen und anderen Kliniken angewiesen. Entsprechende Fortbildungsveranstaltungen wurden bereits in Würzburg und Tauberbischofsheim durchgeführt und sollen ausgeweitet werden.

Ansprechpartner sind PD Dr. R. Melcher (Würzburg) und PD Dr. O. Al-Taie (Aschaffenburg).