Pneumologie 2008; 62 - A6
DOI: 10.1055/s-0028-1096562

Erwachsene Patientin mit schwerem gemischtförmigen Asthma bronchiale

M Franke 1
  • 1FAZ Sonneberg

Einleitung: Etwa 5% der Asthmatiker leiden an einem schweren, persistierenden allergischem Asthma, dass trotz adäquater Therapie langfristig nicht ausreichend kontrolliert werden kann. Für diese Patienten steht mit dem gegen IgE gerichteten monoklonalen Antikörper Omalizumab (Xolair®) eine neue Therapieoption zur Verbesserung der Asthma-Kontrolle zur Verfügung. In den aktuellen Leitlinien wird die Anwendung von Omalizumab mit der (höchsten) Evidenz-Stufe A bewertet. Hier wird ein Fall dargestellt, bei dem Xolair erfolgreich angewendet wurde.

Material und Methoden: Nieraucherin S.M. (45J., 165cm, 66kg,), bereits als Kleinkind rezidivierende obstruktive Bronchitiden, seit dem 16. Lj. Asthma bronchiale. Aktuell: schwergr. obstrukt. VS, Polyposis nasi, Aspirinunverträglichkeit, erhebliche Einschränkung der Lebensqualität, kontinuierlich nächtliche Beschwerden, polyvalente Sensibilisierung gegenüber Milben, Roggen, Gräsern, Hausstaub, Tierepithelien – Gesamt-IgE 503 IU/ml. Trotz maximaler Therapie kam es in den letzten 6 Monaten mehrfach zu Exazerbationen des Asthma. Häufig Einsatz von Antibiotika, Kurzinfusionen, orale Steroid-Stoßtherapie. ICS wurden mehrfach auch wegen Mundsoor gewechselt. Medikation 8 Wochen vor Xolairtherapie: Bud./Form. 320/9 2×2, Montelukast 10mg 1×1, Ceterizin 10mg 1×1, Sultanol 3×2u.m., Prednisolon 10mg 1×1.

Trotz guter Patientencompliance, NASA-Schulung und o.g. Polypragmasie konnte das Asthma nicht beherrscht werden, daher Entschluss zur Anti-IgE-Therapie.

Ergebnisse: jede 2. Wo. 300mg Omalizumab s.c. Nach 3 Mon. Therapie ist die Lufu fast im Normbereich. Die Patientin war klinisch beschwerdefrei, hatte keine nächtlichen Symptome, keine Exazerbationen in den letzten 6 Mon. Die Vortherapie mit Ceterizin und Prednisolon konnte nach 3 Mon., Montelukast nach 6 Mon. abgesetzt werden. Insg. wurde Omalizumab gut vertragen. Anfänglich geringe Rötungen im Injektionsbereich. Später traten Lokalreaktionen nicht mehr auf.

Zusammenfassung: Das o.g. Asthma bronchiale konnte mit Omalizumab effektiv behandelt werden. Sowohl die Lungenfunktion als auch die Lebensqualität besserten sich deutlich.