Pneumologie 2008; 62 - A9
DOI: 10.1055/s-0028-1096565

Strukturierte Schluckdiagnostik bei beatmeten Patienten und Patienten im Weaning

M Hiller 1, M Arnrich 2, I Mäder 2, D Schimandl 2, R Bonnet 2, R Both 1
  • 1Klinik für Neurologie
  • 2Klinik für Pneumologie mit Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin, Zentralklinik Bad Berka GmbH

Einführung: Dysphagien können bei zahlreichen Erkrankungen wie auch bei beatmeten Patienten auftreten. Die Gefahr der Aspiration, insbesondere auch der Mikroaspiration wird oft unterschätzt und rezidivierende Infektionen und die verzögerte bzw. fehlende Entfernung der Trachealkanüle sind die Folge. Nicht zuletzt ist die psychische Belastung für Patient und Angehörigen im Weaning bei solchen Störungen sehr groß.

Ein optimales Dysphagiemanagement muss möglichst frühzeitig mit einer strukturierten klinischen und instrumentellen Diagnostik beginnen, um bei Bedarf geeignete therapeutische Interventionen einzuleiten.

Methoden: Es wird eine strukturierte klinische und instrumentelle Standarddiagnostik bei Beatmeten bzw. im Weaning befindlichen Patienten vorgestellt unter Einbeziehung laryngopharyngoskopischen und bronchoskopischer Untersuchungen. Die Zusammenarbeit zwischen Logopäden, Atmungstherapeut und Arzt wird dargestellt.

Ergebnisse: Ein strukturiertes Vorgehen bei der instrumentellen Diagnostik mittels laryngopharyngo-skopischen und bronchoskopischen Untersuchungen ermöglicht schon frühzeitig eine effiziente Therapieplanung bei Dysphagie ermöglicht das Entfernen der Trachealkanülen.

Zusammenfassung: Eine strukturierte Schluckdiagnostik sollte bei Langzeitbeatmeten und Weaningpatienten zur Standarddiagnostik gehören, um eine Dysphagie rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können und das Dekanülieren zu ermöglichen.