Pneumologie 2008; 62 - A11
DOI: 10.1055/s-0028-1096567

Modifizierte Lungenlavage bei Alveolarproteinose mit schwerer respiratorischer Insuffizienz

D Koschel 1, C Cardoso 1, V Leucht 1, J Krassler 2, O Holotiuk 3, G Höffken 1
  • 1Fachkrankenhaus Coswig, Zentrum für Pneumologie, Beatmungsmedizin, Thorax- und Gefäßchirurgie, Abteilung Pneumologie, Coswig
  • 2Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin
  • 3Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Dresden

Einleitung: Die Ganzlungenlavage in Allgemeinanästhesie mit Einseitenventilation über einen Doppellumentubus und einer Spülmenge von 20–50L gilt als Therapiestandard bei der Alveolarproteinose. Alternative Spülmethoden mittels Fiberbronchoskopie unter Lokalanästhesie wurden publiziert.

Kasuistik: Es handelt sich um eine XY-jährige Patientin mit einer primären Alveolarproteinose bei Nachweis von GM-CSF-Antikörpern und schwerer respiratorischen Insuffizienz mit einem pO2 von 7,6 kPa unter Sauerstoffinsufflation von 6lO2. Bei anamnestisch seit wenigen Wochen bestehender grippaler Symptomatik mit zunehmend Husten und Atemnot wurde die Diagnose aufgrund eines typischen Befundes im HR-CT und der BAL (PAS-Färbung) gestellt. In Allgemeinanästhesie und Intubation in starrer Technik erfolgte mittels Fiberbronchoskopie eine segmentale Lavage mit 2,5 L über ca. eine Stunde, die zweimal wiederholt werden musste (summarisch 7,5 L). Darunter ist es zu einer deutlichen klinischen, radiologischen und funktionellen Besserung der Patientin gekommen. Es bestand zuletzt weder in Ruhe noch bei Belastung eine respiratorische Insuffizienz.

Zusammenfassung: Der präsentierte Fall dokumentiert die segmentale Lungenlavage mittels Fiberbronchoskop in Allgemeinanästhesie und starrer Intubation ohne Einseitenventilation. Die geschilderte Methode war hoch effektiv, sicher und von begrenztem zeitlichen Aufwand und kann eine Alternative zur Ganzlungenlavage mit Einseitenventilation darstellen auch bei schweren Verläufen einer Alveolarproteinose darstellen.