Pneumologie 2008; 62(10): 582
DOI: 10.1055/s-0028-1098052
Pneumo-Fokus

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Asthma bronchiale - Erhöhte Prävalenz unter Vietnamkriegsveteranen

Further Information

Publication History

Publication Date:
27 October 2008 (online)

 

Gibt es eine Verbindung zwischen Asthma bronchiale und psychischen Erkrankungen wie posttraumatischen Belastungs-störungen (PTSD)? Früher durchgeführte Studien deuten darauf hin, dass Asthmatiker unter größeren Ängsten leiden, als gesunde Erwachsene. Die Ursache dafür ist nicht bekannt. Ebenfalls ist nicht bekannt, ob chronische Angstzustände Asthma bronchiale auslösen oder beeinflussen können. In der vorliegenden Studie untersuchten Goodwin et al. deshalb, ob eine PTSD bei männlichen Erwachsenen zu einer erhöhten Asthmaprävalenz führt. Am J Respir Crit Care Med 2007; 176: 983–987

Die Autoren untersuchten 3065 männliche Zwillingspaare, die zwischen 1939 und 1956 geboren wurden und im Vietnamkrieg gedient hatten. Folgende Daten wurden erhoben: Schweregrad einer PTSD, diagnostiziertes Asthma bronchiale, soziodemografische Faktoren und andere gesundheitsbeeinflussende Fakto-ren. Die Zwillingspaare wurden miteinander verglichen, außerdem wurden die Unterschiede innerhalb einzelner Zwillingspaare untersucht.

Insgesamt lag die Asthmaprävalenz bei 6 %. Kriegsveteranen mit einer PTSD hatten ein signifikant größeres Risiko, an Asthma zu erkranken, als Veteranen ohne PTSD, auch nachdem verschiedene Einflussfaktoren statistisch berücksichtigt wurden. Zu diesen Einflussfaktoren zählten beispielsweise Schulbildung, Kriegserlebnisse, Rauchen, Alter, Body-Mass-Index und Depressionen. Zwillinge mit dem schwersten Grad einer PTSD hatten ein fast 2,5-fach erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken, verglichen mit Zwillingen, die den geringsten Grad einer PTSD aufwiesen. Die gleichen Ergebnisse fanden sich auch innerhalb der Zwillingspaare, nachdem in die statistischen Analysen familiäre und genetische Einflussfaktoren miteinbezogen wurden.

    >