Rofo 2008; 180(12): 1038
DOI: 10.1055/s-0028-1098070
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Hypertensive Gastropathie - Was kann die CT zur Diagnostik beitragen?

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Publication Date:
28 November 2008 (online)

 

Die hypertensive Gastropathie ist endoskopisch gut beschrieben, hat aber bisher in der radiologischen Literatur nur wenig Aufmerksamkeit erhalten. T. U. Kim et al. untersuchten nun, ob sich diese auch mittels CT zuverlässig diagnostizieren lässt. Clin Radiol 2008; 63: 783-790

Die Autoren sichteten hierzu retrospektiv die Daten von Patienten, die an einer Leberzirrhose litten und sich sowohl einer Untersuchung mittels 3-Phasen-CT als auch einer Endoskopie unterzogen hatten. Ihnen stellten sie eine Gruppe von Kontrollen gegenüber, die weder eine Zirrhose noch eine portale Hypertension aufwiesen und die gleichen Untersuchungen erhalten hatten. 2 Radiologen, denen die klinischen Befunde nicht bekannt waren, begutachteten die CT-Aufnahmen im Hinblick auf das sogenannte "transient gastric perfusion defect"-(TGPD)-Zeichen als Kriterium für eine hypertensive Gastropathie. Als Vergleichsstandard dienten die Ergebnisse der Endoskopie.

In die Analyse gingen 83 Patienten mit Zirrhose ein, denen 92 Kontrollen gegenüberstanden. Bei den Zirrhose-Patienten zeigten 40 (48,1 %) das TGPD-Zeichen, bei den Kontrollen niemand. Litten die Patienten an einer hypertensiven Gastropathie, fand sich dieses Zeichen signifikant häufiger: Es zeigte sich in diesem Fall bei 36 von 48 Patienten (75 %) und nur bei 4 von 35 Patienten (11,4 %) ohne Gastropathie. Somit betrugen Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer Vorhersagewert für die Diagnose einer hypertensiven Gastropathie aufgrund des TGPD-Zeichens 75, 89, 90 und 72 %.