EKG-abhängige Röntgenstrommodulation - Strahlendosisabschätzung verbessert

Die mit 64-Zeilen-Computertomografen erreichbare Bildqualität ist gewöhnlich mit einer höheren Strahlendosis verbunden. Dies ist gerade für Patienten mit koronaren Bypassgefäßen von Bedeutung, da die vollständige Darstellung aller Bypässe längere Untersuchungsbereiche erfordert. Bislang existieren für diese Patienten keine Dosisabschätzungen für CT-Angiografien in der täglichen Routine. Diesem Thema haben sich F. Herman et al. in ihrer aktuellen Studie gewidmet. Invest Radiol 2008; 43: 253-260

Für diese prospektive Studie unterzogen sich 194 Patienten mit koronaren Bypassgefäßen CT-Angiografien in einem 64-Zeilen-Scanner. Die Autoren untersuchten hierbei den Einfluss der anatomisch angepassten und der EKG-abhängigen Röntgenstrommodulation ("ECG pulsing") auf die Abschätzung der Strahlendosis sowie Vergleiche der Bildqualität mit und ohne Anwendung dieser Dosisreduktions-Algorithmen.

Das Studienkollektiv bestand überwiegend aus Männern (87%), die ein Durchschnittsalter von 66,0 Jahren hatten sowie einen mittleren Body-Mass-Index (BMI) von 27,9.

Während bei 61 Patienten (31%) die anatomisch angepasste Röntgenstrommodulation nicht angewendet wurde, ist dieser Dosisreduktions-Algorithmus bei 133 Patienten (69%) eingesetzt worden. Bei insgesamt 64% der Patienten (125/194) kam das "ECG pulsing" zur Anwendung. Die Berechnung der effektiven CT-Angiografie-Strahlendosis fand anhand der Empfehlungen der European Working Group for Guidelines on Quality Criteria in CT statt.

Die mittlere Scan-Länge betrug 24,2 cm mit einem durchschnittlichen volumenbezogenen CT-Dosis-Index (CTDIvol) von 42,3 mGy und eines daraus resultierenden Dosis-Längen-Produkts (DLP) von 1110 mGy x cm. Die mittlere Dosisabschätzung lag bei 18,9 mSv. Durch die Anwendung der anatomisch angepassten Röntgenstrommodulation erreichte der CTDIvol 43,3 mGy, ohne den Algorithmus 40,1 mGy. Für die entsprechende Dosisabschätzung wurden 19,3 mSv bzw. 18,0 mSv angegeben. Normalgewichtige Patienten (BMI 25,1) hatten einen CTDIvol von 42,6 und ein DLP von 1121 mGy, fettleibige (BMI 30,5) dagegen 41,9 bzw. 1099 mGy.

CT-Angiografie der großen Gefäße (koronare Rekonstruktion) (Bild: Thelen M/ ErHrsg). Bildgebene Kardiodiagnostik, Herausgegeben Thieme 2007).