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DOI: 10.1055/s-0028-1101363
Experimenteller Beitrag zur Klärung der Wechselbeziehungen zwischen Atemarbeit an den Lungen und alveolärer Ventilation *
* Die vorliegende Arbeit wurde durch ein Stipendium der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften unterstützt.Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung
Zur besseren Beurteilung der Atemökonomie wurden die Atemarbeit an den Lungen und die alveoläre Ventilation gleichzeitig gemessen. Das Untersuchungsgut besteht aus 6 normalen Versuchspersonen, 42 Patienten mit chronisch spastischer Bronchitis, einem Fall mit Pneumonektomie und einem Fall mit „destroyed lung”. Als zuverlässigster Maßstab der Atemökonomie hat sich die spezifische Atemarbeit (totale Atemarbeit an den Lungen pro einen Liter alveoläre Ventilation) erwiesen. In strenger Korrelation mit der Erniedrigung des Exspirationsvolumens der 1. Sekunde wurde bei obstruktiver Bronchitis eine progrediente Verschlechterung der Atemökonomie nachgewiesen.
Die spezifische Atemarbeit, die bei Lungen- und Herzgesunden eine auffallend konstante Größe darstellt, bildet ein wertvolles Maß für die respiratorischen Energiereserven. Bei etwa 0,4 kgm Atemarbeit pro einen Liter alveoläre Ventilation — dem 10 fachen des normalen Wertes — wird bei bronchialer Obstruktion gesetzmäßig eine respiratorische Azidose beobachtet. Somit läßt sich durch die Messung der spezifischen Atemarbeit bereits die Vorstufe der globalen Ateminsuffizienz abzeichnen. Die graduelle Differenzierung der Krankheiten mit obstruktiven Lungenfunktionsstörungen wird damit wesentlich verfeinert. Die Auffassung der rein mechanischen Ursache der respitatorischen Globalinsuffizienz bei Asthmabronchitis und Obstruktivemphysem wird bestärkt.
Dem Leiter des Lungenfunktionslaboratoriums im Nederlands Sanatorium, Davos, Herrn Dr. M. Scherrer, möchte ich für sein Interesse, seine wertvollen Anregungen und für die kritische Beurteilung dieser Arbeit herzlich danken.
Herrn Dr. P. Zuidema, Chefarzt am Nederlands Sanatorium, bin ich dankbar, daß er mir die Möglichkeit verschaffte, mich mit den Problemen der Pathophysiologic der Atmung zu befassen.
Ferner bin ich Herrn H. Leuzinger für seine spontane Hilfe bei der Besorgung dieses Manuskriptes zu Dank verpflichtet.