Diabetes aktuell 2008; 6(5): 189
DOI: 10.1055/s-0028-1101424
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Sport bei Diabetes - Diabetiker als Gipfelstürmer

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Publikationsdatum:
05. November 2008 (online)

 

Viele Diabetiker schränken sich in ihrer Lebensqualität stark ein, weil sie sich selbst für nicht oder wenig belastbar halten. Das muss nicht sein. Mit einer Bergtour auf den zweithöchsten deutschen Berg zeigten jugendliche Diabetiker, dass man trotz Zuckerkrankheit leistungsfähig sein kann.

Die Diabetiker im Alter von 11 bis 17 Jahren bereiteten sich mit einem mehrmonatigen Training auf die Besteigung des 2 713 m hohen Watzmanngipfels vor. "Mit dem Projekt wollten wir die Jugendlichen motivieren und fit machen, damit sie aktiver leben", erklärt der Projektleiter Christopher Kahmen aus dem CJD (Christliches Jugenddorf) Asthmazentrum Berchtesgaden. In der Rehabilitationseinrichtung werden chronisch kranke Kinder und Jugendliche betreut, die an Asthma, Allergien, Neurodermitis, Mukoviszidose, Adipositas und Diabetes leiden. Sie gehört zu den wenigen Einrichtungen in Deutschland, die längerfristig Diabetiker für eine Rehabilitation aufnehmen, wenn sie im heimischen Umfeld gar nicht zurecht kommen. Zu dieser Rehabilitation gehört auch eine intensive Schulung, wie Diabetiker richtig Sport machen sollten. Denn für Zuckerkranke ist Sport ganz wichtig zur Prävention von diabetesbedingten Folgeerkrankungen.

"Unser Sportprojekt umfasste verschiedene Bergtouren, bei denen die Jugendlichen insgesamt bis zu 6 000 Höhenmeter geschafft haben. Das Ergebnis ist erstaunlich", so der Pädagoge Kahmen, "alle Teilnehmer konnten ihre Kondition und die Stabilität ihres Blutzuckerwertes bei Belastung wesentlich verbessern und sind voll motiviert zum Watzmann aufgebrochen". Diese Tour sollte den krönenden Abschluss des Projektes markieren. Leider stoppte das feuchtkalte Wetter den Gipfelsturm dann auf rund 1 900 m. "Über 1 200 Höhenmeter haben wir aber auf jeden Fall geschafft", berichtet stolz der 11-jährige Teilnehmer Johnny Schramm, "und vielleicht kommen wir nächstes Jahr wieder und versuchen es noch einmal bei besserem Wetter".

Quelle: Pressemitteilung Christliches Jugenddorfwerk Deutschland

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