Diabetes aktuell 2008; 6(5): 189
DOI: 10.1055/s-0028-1101425
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Lipide und Hypertonie - Mehr als 80 % der Herz-Patienten unterbehandelt

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Publication Date:
05 November 2008 (online)

 

Mehr als die Hälfte aller Patienten in Deutschland, die bereits eine Herzkrankheit haben und deshalb zur Sekundärprävention mindestens 3 Monate einen Cholesterinsenker vom Typ der Statine genommen haben, erreichen nicht die geltenden LDL-Cholesterinzielwerte. Und nur bei 23 % aller untersuchten Patienten sind alle 3 Blutfettwerte - LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyzeride - optimal eingestellt.

Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung an 1 255 Patienten in Deutschland (Dislipidemia International Survey - Germany; DYSIS-G), die im Rahmen einer gesamteuropäischen Studie durchgeführt wurde. Die Untersuchung des Instituts für Herzinfarktforschung Ludwigshafen an der Universität Heidelberg (Studienleiter Prof. Dr. Anselm Gitt) wurde auf der 32. Herbsttagung der DGK und der 19. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie vorgestellt.

Die Auswertung der Daten von Patienten in Sekundärprävention im Vergleich zu den geltenden Behandlungsrichtlinien im Detail: 52,7 % erreichen den LDL-Zielwert von weniger als 100 mg/dl nicht, 33,1 % erreichen den Triglyzeridrichtwert von weniger als 150 mg/dl nicht, 30,9 % erreichen nicht den Zielwert des HDL von mindestens 40 mg/dl bei Männern und 50 mg/dl bei Frauen, und 36,8 % erreichen nicht die Blutdruckzielwerte von weniger als 140/90 mmHg.

Alle 3 Blutfettwerte zusammengenommen, sind in Deutschland 76,5 % der Patienten in Sekundärprävention gemäß Behandlungsrichtlinien nicht optimal eingestellt, berücksichtigt man auch den Blutdruck, werden 83,6 % nicht optimal behandelt, berichten die Autoren vom Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen.

gb

Quelle: 32. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und 19. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie, 9.-11. 10. 2008 in Hamburg

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