Thorac Cardiovasc Surg 1958; 6(1): 062-074
DOI: 10.1055/s-0028-1101459
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Zur Expansion der Empyemlunge im Säuglings- und Kleinstkindesalter

H. Hartl
  • Chirurgischen Abteilung (Vorstand: Prim. Dr. H. Hartl) des Landeskinderkrankenhauses (Ärztl. Leiter: Prim. Dr. R. Scholz) in Linz (Österreich)
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Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Durch die zunehmende Resistenz haemolysierender Staphylokokken gegen alle Antibiotica nimmt die Gefährlichkeit pleuropulmonaler Eiterungen im Säuglingsund Kleinstkindesalter (bis 2 Jahre) wieder zu; da es in vielen Fällen mit den üblichen Punktionen und gezielter intrapleuraler Therapie nicht mehr gelingt, das Sekret abzulassen und die Lunge auszudehnen, wird die Anlegung einer kontinuierlichen Saugdrainage öfter notwendig werden; an unserem Krankenhaus wird dies bei entsprechender Zusammenarbeit zwischen Paediater und Chirurgen in den meisten Fällen durchgeführt. Wir haben seit Bestehen des Hauses in der Berichtszeit (1.10.56 bis 31.12.57) bei 35 Kindern dieser Altersgruppe eine Saugdrainage angelegt; davon haben wir 5 Kinder verloren; in 5 Fällen gelang es mit keiner Methode, die Lunge auszudehnen, und wir mußten einen thoraxchirurgischen Eingriff (2 mal Segmentresektion und 3 mal Lobektomie mit Dekortikation) mit einem Todesfall anschließen. Bei weiteren 5 Fällen gelang es trotz kontinuierlicher Saugung nicht, die Lunge auszudehnen; hier hat uns die von Bergmann mitgeteilte Methode des „einfachen Aufblasens” geholfen, einen eventuell später notwendig werdenden Thoraxeingriff zu ersparen. Bei drei Fällen mit doppelseitigem Pleuraempyem haben wir beidseits drainiert, wobei wir jedesmal bei der Anlegung der Drainage auf der anderen Seite die Lunge gleichzeitig „einfach aufbliesen”; in allen Fällen gelang es, dadurch die moribunden Kinder bei liegender Saugdrainage auf beiden Seiten zu retten.

Ein Überblick in prognostischer, ätiologischer und therapeutischer Hinsicht über pleuro-pulmonale Eiterungen im Säuglings- und Kleinstkindesalter wird gegeben.