Thorac Cardiovasc Surg 1958; 6(4): 360-369
DOI: 10.1055/s-0028-1101506
Copyright © 1958 by Georg Thieme Verlag

Stoffwechselveränderungen während des extrakorporalen Kreislaufs

R. Beer
  • Chirurgischen Universitätsklinik München (Direktor: Professor Dr. R. Zenker)
Further Information

Publication History

Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Aus unseren Untersuchungen ergeben sich folgende Forderungen zur Verhütung von Schäden, die während der extrakorporalen Zirkulation durch Veränderungen im Gasstoffwechsel und Säuren-Basenhaushalt auftreten können:

  1. Es soll ein möglichst normales Durchströmungsvolumen angestrebt werden, das bedeutet für den narkotisierten Organismus etwa Ÿ des normalen Herzzeitvolumens.

  2. Ein Blutdruck von über 70 mm Hg muß bei der Perfusion aufrechterhalten werden.

  3. Die Ventilation soll so eingestellt und der Zusatz von Kohlensäure zu dem Gas, das durch den Oxygenator strömt, so bemessen werden, daß der arterielle Kohlensäuredruck nicht wesentlich vom normalen abweicht.

  4. Zur Herabsetzung der Glykolyse im Spenderblut soll dieses bis zur Verwendung bei + 4° C aufbewahrt werden. Da auch unter dieser Behandlung und der dann folgenden Aufwärmung noch ein gewisses Alkalidefizit im Spenderblut auftritt, muß dieses durch Bicarbonatzusatz ausgeglichen werden.

  5. Die durch Narkose und Thorakotomie bedingte metabolische Acidose soll frühzeitig durch Natriumbicarbonatgaben ausgeglichen werden.

Die Beachtung der angeführten Gesichtspunkte wird dazu beitragen, die heute noch verhältnismäßig hohe Mortalität der Operationen am offenen Herzen weiter herabzusetzen.

    >