Thorac Cardiovasc Surg 1956; 4(2): 155-167
DOI: 10.1055/s-0028-1102615
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Operative Behandlung von Lungensteckschüssen

Eberhard Hasche
  • Chirurgischen Universitätsklinik der Charité Berlin (Direktor: Professor Dr. W. Felix)
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Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Für die operative Behandlung von Lungensteckschüssen ist neben einer strengen Indikationsstellung eine präzise Lokalisation des Fremdkörpers zu fordern. Die röntgenologische Untersuchung muß auch eine Aussage über den perifokalen Parenchymprozeß und Beziehungen zu größeren Gefäßen oder Bronchialästen ermöglichen. Hier leistet die Tomographie in verschiedenen Strahlengängen sehr viel. Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist ausschlaggebend für die Wahl des operativen Verfahrens. Pneumotomie, atypische keilförmige Resektion und typische Lungenteilresektion sind keine konkurrierenden, sondern sich ergänzende operative Maßnahmen. Die Indikationsbereiche können klar abgegrenzt werden. Die Pneumotomie erwies sich uns dabei als brauchbare Methode, die bei entsprechender Indikationsbegrenzung gute Erfolge ergibt. Bei relativ geringer Mortalität kann das einzugehende Risiko bei strenger Anzeige als tragbar angesehen werden. Wir versuchten, dies durch kritische Analyse unseres Krankengutes zu zeigen. Die Modifikation der Pneumotomie zu einer atypischen, sparsamen Keilresektion — mit Entfernen des Geschosses bei gleichzeitiger Eliminierung des perifokalen Parenchymherdes — erwies sich uns als weiteres gutes operatives Verfahren. Diese Methode vereinbartoperative Sparsamkeit mit „Radikalität”. Die therapeutischen Probleme bei Steckschußentfernungen aus der Lunge sind vorwiegend diagnostische, um zu einer klaren Operationsanzeigezu gelangen. Davon sind die Behandlungserfolge abhängig.

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