Dtsch Med Wochenschr 1976; 101(20): 774-779
DOI: 10.1055/s-0028-1104129
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ergebnisse der Krebsfrüherkennung bei der Frau

Eine Auswertung in Nord- und Südwürttemberg-HohenzollernResults of cancer screening in womenR. Schräge
  • Universitäts-Frauenklinik Tübingen, Abteilung für präventive Gynäkologie und Familienplanung (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. P. A. König)
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Für die Zeit vom dritten Quartal 1971 bis zum zweiten Quartal 1974 wurden die Ergebnisse von 1,1 Millionen Untersuchungen zur Krebsvorsorge bei Frauen ausgewertet. Positive zytologische Befunde des Collum uteri wurden bei der Erstuntersuchung in 0,39%, bei Wiederholungsuntersuchungen in 0,38% der Fälle festgestellt. Positive Mammabefunde betrugen nur etwa ein Viertel (0,1%) der Häufigkeit positiver zytologischer Befunde, obwohl das Mammakarzinom häufiger auftritt als das Kollumkarzinom. Mit der digitalen Rektumuntersuchung wurden in nur 0,03% der Fälle positive Befunde ermittelt. Die niedrige Inzidenz der Erkrankungen, um die es bei der heutigen Krebsfrüherkennung geht, wie auch die zum Teil geringe Empfindlichkeit der Screening-Methoden erklären die kleine Zahl der positiven Befunde bei den Früherkennungsuntersuchungen und machen den Aufwand deutlich. Die Beteiligung der Bevölkerung an den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ist unbefriedigend; besonders die stärker gefährdeten höheren Altersgruppen bleiben den Untersuchungen fern.

Summary

The results of cancer screening in women were evaluated from 1,1 million investigations during the third quarter of 1971 to the second quarter of 1974. Positive cytological results of the uterine cervix were found in 0,39% on first investigation and in 0,38% on repeat investigations. Positive results in the breast amounted only to a quarter (0,1%) of the frequency of positive cytological results despite the fact that breast cancer occurs more frequently than cervical carcinoma. Only 0,03% positive findings were obtained by digital rectal palpation. The low incidence of the diseases sought for and the partly low sensitivity of the screening methods are responsible for the small numbers of positive findings in early detection investigations and are an indication of the effort involved. Participation of the population in investigations for early detection of cancer is unsatisfactory especially in older age groups with an increased risk.

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