Dtsch Med Wochenschr 1976; 101(13): 475-480
DOI: 10.1055/s-0028-1104142
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Rückgang der Zwillingsgeburten in Deutschland

Untersuchungen aus Baden-Württemberg 1955–1972Decrease in twin births in the German Federal RepublicJ. Krüger, P. Propping
  • Institut für Anthropologie und Humangenetik der Universität Heidelberg
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Rückgang der Häufigkeit von Zwillingsgeburten beruht ausschließlich auf einer Abnahme der Geburten zweieiiger Zwillinge (ZZ). Wie die Prüfung von Urmaterial aus Baden-Württemberg von 1955 bis 1972 ergab, ist die Abnahme der ZZ-Geburten nur zum geringen Teil durch Änderungen der Alters- und Geburtenrang-Verteilung der Mütter erklärbar. Dagegen ist anzunehmen, daß ZZ-Mütter in höherem Maße unter fruchtbareren Frauen anzutreffen sind, deren Anteil unter den Müttern bei allgemein praktizierter Geburtenbeschränkung zurückgeht, so daß auch ZZ-Geburten seltener werden. Außerdem ist die Möglichkeit eines negativen Einflusses von Ovulationshemmern auf die Anzahl von Doppelovulationen in Betracht zu ziehen.

Summary

The decrease in the frequency of twin births depends solely on the decrease of dizygotic twins (ZZ). Examination of birth registration forms in Baden-Württemberg from 1955 to 1972 showed that the decrease of ZZ births is only partially due to changes in maternal age and parity. On the other hand one can assume that the proportion of women with genetically determined increased fertility, to whom ZZ mothers largely belong, is reduced among mothers due to widespread contraceptive practice so that ZZ births are also rarer. In addition, the possibility that ovulation inhibitors may have a negative influence on the numbers of double ovulations must also be considered.

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