Dtsch Med Wochenschr 1976; 101(17): 668-672
DOI: 10.1055/s-0028-1104156
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beeinflussung von implantierten Herzschrittmachern durch Fernseh- und Rundfunkgeräte

Influence of radio and television sets on implanted cardiac pacemakersH.-J. Bisping, W. Irnich
  • Abteilung Innere Medizin I und Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Untersuchungen an implantierten Schrittmachern mit niedriger Ansprechschwelle gegenüber Störsignalen und praxisgerechte In-vitro-Versuche haben gezeigt, daß sich Schrittmacherträger gefahrlos in der Nähe von Fernsehern und ihren Hilfseinrichtungen wie Ultraschall-Fernsteuerungen oder drahtlosen Infrarot-Kopfhörern aufhalten können. In zunehmendem Maße werden Rundfunk- und Fernsehgeräte mit elektronischen Sensortasten ausgestattet, die verschiedene Funktionen durch leichtes Antippen auslösen. Dabei sind zwar die geltenden VDE-Vorschriften über die zulässigen Berührströme erfüllt, Schrittmacherpatienten können aber durch Betätigung der Sensortasten Impulsausfälle hervorrufen, solange der Kontaktstrom 25 µA übersteigt. Die verschleißfrei arbeitende Sensortechnik ist nicht nur auf die Unterhaltungselektronik beschränkt, sondern wird in Zukunft auf breiter Basis auch im Alltag Verwendung finden. Daher sollen Schrittmacherpatienten auf die Einflußmöglichkeiten hingewiesen werden, gleichzeitig aber sollte auch die Industrie angehalten werden, die Berührströme bei Sensoren auf Werte unter 20 µA zu reduzieren.

Summary

Investigations done on implanted pacemakers with a low threshold against extraneous signals and in-vitro tests under suitable conditions both showed that pacemaker wearers may go near television and accessories such as ultrasound distant control or flexless infrared ear phones without any danger. Radio and television sets are fitted to an increasing degree with electronic sensor switches which initiate various functions after a slight touch. This satisfies present regulations of German Electrical Engineers concerning permitted contact currents. However, pacemaker patients can cause impulse defects by use of sensor switches provided the contact current is > 25 µA. Sensor technique will in the future be introduced for everyday use on a large scale. Therefore, pacemaker patients should be alerted to the possibilities of an influence, and industry should be made to reduce contact currents in sensors to values below 20 µA.

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